FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bisher durchwachsenen Handelswoche hat der deutsche Aktienmarkt sich am Mittwoch zunächst kaum von der Stelle bewegt. Der Dax lag am Morgen mit 0,11 Prozent im Minus bei 15 706,31 Zählern. An den beiden vorangehenden Tagen hatte der deutsche Leitindex moderat zulegen können, war letztendlich aber kaum über die Marke von 15 700 Punkten hinaus gekommen.

Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte stand in der Frühe zuletzt um 0,17 Prozent tiefer bei 35 809,99 Punkten. Auch in Europa tat sich kaum etwas, der europäische Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte ein dünnes Minus von 0,16 Prozent bei 4185,05 Punkten.

Schlechte Nachrichten kommen derweil aus China, dort ringen Einzelhandel und Industrie wieder zunehmend mit den Folgen der Corona-Pandemie. Die enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt fachen die ohnehin weltweit schwelenden Konjunktursorgen weiter an. Die wichtigsten asiatischen Märkte fielen daraufhin ins Minus. Auch die Wall Street hatte am Vorabend schwächer geschlossen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial war im Verlauf auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten gefallen.

Laut den Experten der Commerzbank gibt es am Markt wegen gemischter Perspektiven derzeit jedoch kein klares Stimmungsbild. So deuteten die am Vortag veröffentlichten US-Inflationsdaten daraufhin, "dass der Preisdruck nachgelassen hat, was der US-Notenbank Fed eine gewisse Flexibilität beim Tapering-Zeitplan gibt", schrieben die Commerzbank-Experten Hao Zhou und Charlie Lay. Die US-Währungshüter, die in der kommenden Woche zu ihrer nächsten Sitzung zusammenkommen, hatten zuletzt eine Eindämmung (Tapering) ihrer milliardenschweren Anleihekäufe signalisiert.

Im Dax stachen Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) heraus, die Papiere des Dialysespezialisten setzten mit einem Minus von knapp zwei Prozent ihre jüngste Talfahrt fort. Aktien der FMC-Mutter Fresenius gaben um 1,2 Prozent nach. Die DZ hatte die Aktien von ihrer Auswahlliste "Equity Ideas" gestrichen.

Auch Auto1 rutschten nach endgültigen Zahlen noch weiter ab, mit einem Minus von mehr als drei Prozent am MDax-Ende erreichten sie ein Rekordtief. Ebenfalls unter Druck standen einige Aufsteiger vom MDax in den Dax: Puma verloren 1,4 Prozent, Zalando büßten 1,3 Prozent ein, und für Hellofresh ging es um mehr als 2,3 Prozent bergab. Das Unternehmen hatte zuletzt die Beteiligung am russischen Unternehmen Chefmarket verkündet.

Während Aktien des Batteriekonzerns Varta ohne kursbewegende Nachrichten auf ein Tief seit Mai fielen und zuletzt rund 3 Prozent verloren, profitieren Lanxess von einer positiven Analystenstimme mit rund eineinhalb Prozent Kursplus. Analyst Samuel Perry von der Schweizer Bank Credit Suisse stufte seine Empfehlung für die Papiere auf "Outperform" hoch. Der Portfolioumbau beim Spezialchemiekonzern komme voran und die Aktien seien nicht teuer, begründete er sein neues Votum.

Vergleichsweise wenig Rückenwind bescherte eine nochmals angehobene Jahresprognose dem Chemikalienhändler Brenntag . Die Papiere rückten um 0,6 Prozent vor. Laut der Baader Bank sind die neuen Ziele kein "Konsenstreiber" - die Markterwartungen hätten bereits am oberen Ende der vorherigen Prognose gelegen, erläuterte ein Händler. Auch Brenntag steht vor dem Dax-Aufstieg./tav/jha/

 ISIN  DE0008469008

AXC0109 2021-09-15/10:08

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