Nach zwei schwachen Börsentagen hat sich der
deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte wieder von seiner freundlichen
Seite gezeigt. Der Dax legte am Mittwoch um 0,72 Prozent auf 12
179,93 Punkte zu und schloss nur knapp unter dem Tageshoch. Einen
Tag vor Beginn der nächsten Gesprächsrunde zwischen den USA und
China über den Handel fassten Anleger wieder etwas mehr Zutrauen.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel kletterte um
0,73 Prozent auf 25 644,04 Zähler. Die Androhung neuer Strafzölle
auf chinesische Produkte durch den US-Präsidenten Donald Trump vom
Wochenende hatte die Kapitalmärkte in den vergangenen beiden Tagen
belastet.
"Nach wie vor ist es ungewiss, ob die Gespräche zu einem Durchbruch
führen oder ob sie scheitern", sagte Analyst Jochen Stanzl vom
Broker CMC Markets. Er bezifferte die Chancen auf "50 zu 50". An den
Märkten rechneten allerdings die meisten Akteure gegenwärtig nicht
damit, dass der Gesprächsfaden zwischen den beiden weltweit größten
Volkswirtschaften endgültig abreißt.
Nach wie vor sorgt die Flut von Quartalszahlen für teils kräftige
Kursausschläge. Einen vorderen Rang im Dax sicherten sich die
Papiere von Siemens mit einem Plus von 4,6 Prozent.
Der Technologiekonzern schnitt im zweiten Geschäftsquartal besser ab
als befürchtet. Zudem kündigte das Unternehmen an, die Energiesparte
an die Börse bringen zu wollen und dort noch mehr zu sparen.
Der Zahlungsabwickler Wirecard ist für den Gewinn im
Gesamtjahr zuversichtlicher gestimmt. Das wegen
Bilanzierungsproblemen unter Druck stehende Management um
Vorstandschef Markus Braun schraubte nach einem starken ersten
Quartal die Erwartung an den Profit nach oben. Die Aktien zogen an
der Dax-Spitze um knapp fünf Prozent an.
Höhere Katastrophenschäden brockten dem weltgrößten Rückversicherer
Munich Re zum Jahresstart einen deutlichen
Gewinnrückgang ein. Für die Anteilsscheine ging es um ein Prozent
abwärts.
An der MDax-Spitze zogen die Papiere von Morphosys um
5,4 Prozent an. Sprudelnde Meilensteinzahlungen und Tantiemen ließen
den Umsatz des Biotechnologieunternehmens zum Jahresstart kräftig
steigen.
Im Nebenwerte-Index SDax knickten die Aktien von
Bilfinger um 5,7 Prozent ein. Analysten monierten
beim Industriedienstleister einen rückläufigen Auftragseingang. Die
Papiere von Heidelberger Druck sackten um 6,1 Prozent
ab. Der Druckmaschinenhersteller rechnet mit einem langsameren
Umsatzanstieg als zuvor.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich am
Dienstag um 0,47 Prozent auf 3417,26 Punkte. Ähnlich stark ging es
in Paris mit dem Cac 40 aufwärts. Der Londoner FTSE
100 schloss mit nur moderaten Gewinnen. Der US-Leitindex Dow Jones
Industrial lag zum europäischen Handelsende 0,2
Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,08 Prozent am
Vortag auf minus 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,11 Prozent auf 143,18 Punkte. Der Bund-Future
legte am Abend um 0,05 Prozent auf 166,20 Punkte
leicht zu.
Der Euro notierte bei 1,1209 US-Dollar. Der Dollar
kostete damit 0,8922 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs zuvor auf 1,1202 (Dienstag: 1,1185) US-Dollar
festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8927 (0,8941) Euro
gekostet./bek/stk
--- Von Benjamin Krieger,, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0321 2019-05-08/18:02
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