Der Dax hat seine Rekordjagd
zur Wochenmitte fortgesetzt. Das Marktgeschehen wurde von
Unternehmenszahlen und Analystenstudien geprägt. Am Nachmittag
sorgten Inflationsdaten aus den USA beim deutschen Leitindex für
einen zusätzlichen Schub. Daraufhin stieg der Dax über die Marke von
14 500 Punkten und gewann letztlich 0,71 Prozent auf 14 540,25
Punkte. Dagegen zeigten sich Aktien aus der zweiten und dritten
Reihe ohne klare Tendenz. Der MDax der mittelgroßen
Unternehmen schloss mit einem leichten Minus von 0,17 Prozent bei 31
571,28 Zählern.
Bereits an den beiden ersten Handelstagen der Woche hatte der Dax
historische Bestmarken aufgestellt. Die Dynamik ließ mittlerweile
aber etwas nach. Denn die positiven Effekte des billionenschweren
neuen US-Hilfspakets für die weltgrößte Volkswirtschaft erschienen
schon eingepreist, während die perspektivisch steigenden
Anleiherenditen und die Inflationstendenzen die Stimmung belasteten,
hieß es von der Helaba. Auch mit Blick auf die Konjunkturerwartungen
seien bereits viele Vorschusslorbeeren verteilt und die Bewertungen
nicht mehr günstig.
Auch die meisten anderen europäischen Leitbörsen legten am Mittwoch
merklich zu. So schloss der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
rund 0,9 höher. Der Pariser Leitindex Cac 40
rückte um rund 1,1 Prozent vor. Der Londoner FTSE 100
sank hingegen leicht. In New York gewann der Dow
Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund
1,3 Prozent.
Im Dax zählten Adidas mit einem Kursplus von 2,8
Prozent zu den größten Gewinnern. Der Sportartikelhersteller will in
den kommenden vier Jahren Umsatz und Profitabilität deutlich
steigern. Von 2021 bis 2025 erwartet Adidas im Schnitt ein
währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent pro Jahr.
Auch die mittelfristige Zielsetzung des Pharma- und
Agrarchemiekonzerns Bayer kam mit plus 2,7 Prozent
bei den Anlegern gut an. Bis 2024 soll das bereinigte Ergebnis je
Aktie auf 7,00 und 7,50 Euro wachsen. Der Umsatz soll bis dahin auf
43 bis 45 Milliarden Euro steigen und die Nettoverschuldung auf 28
bis 30 Milliarden Euro sinken. Experten rechnen nun mit steigenden
Gewinnerwartungen am Markt.
Dax-Spitzeneiter waren die Titel der Deutschen Telekom
: Sie gewannen dank einer neuen Kaufempfehlung der
Citigroup 5,1 Prozent auf 16,20 Euro und erreichten den höchsten
Stand seit Februar 2020. Citi-Analyst Georgios Ierodiaconou traut
den Papieren in der Studie einen Kurs von 18,50 Euro zu. "Die
Telekom ist nicht überall führend, aber durchweg gut aufgestellt",
erklärte er. Zudem sei der strategische Wert des
Mobilfunkmasten-Portfolios unvergleichlich und biete eine Menge
Optionen.
Dagegen halfen Delivery Hero weder eine freundliche
Studie der US-Bank JPMorgan noch positiv aufgenommene Zahlen von
Konkurrent Just Eat Takeaway : Die Papiere des
Essenslieferdienstes büßten als einer der größten Verlierer im
Leitindex 3,0 Prozent ein.
Brenntag waren mit einem Rekordhoch und einem finalen
Kursanstieg von 4,6 Prozent Spitzenreiter im MDax. Der
Chemikalienhändler litt 2020 dank eines starken Schlussquartals
nicht so stark unter der Corona-Krise wie von Experten befürchtet.
Auch die vorgeschlagene Dividendenerhöhung überraschte positiv. Für
das laufende Jahr zeigte sich Brenntag zwar weiter vorsichtig. Der
Ausblick stieß bei Analysten aber ebenso wie die Zahlen auf ein
positives Echo.
Die Aktien des Laserspezialisten LPKF litten unter
der Ankündigung, dass Unternehmenschef Götz Bendele seinen zum 30.
April auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird und fielen um 4,1
Prozent.
Der Euro kostete zuletzt 1,1898 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag
1,1892 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite
von minus 0,36 Prozent auf minus 0,35 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,06 Prozent auf 144,70 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,09 Prozent auf 171,40
Punkte./edh/men
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0354 2021-03-10/18:24
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.