Dem Dax ist am Mittwoch nach
einem zunächst recht lustlosen Handelsverlauf doch noch der Sprung
über die wichtige Marke von 13 000 Punkten geglückt. Dabei schlossen
sich die Investoren den positiven US-Börsen an. Die Hoffnungen auf
den Durchbruch in den Diskussionen um ein US-Hilfspaket und die
damit verbundene konjunkturelle Zuversicht hätten den deutschen
Leitindex zurück über die runde Hürde gehievt, kommentierte
Marktexperte Timo Emden von Emden Research.
Der Dax schloss mit einem Kursplus von 0,86 Prozent auf 13 058,63
Punkte, nachdem er zuvor kurzzeitig sogar die nächste runde
100er-Marke gerissen hatte. Für den MDax der
mittelgroßen Werte ging es auf dem höchsten Niveau seit Ende Februar
um 0,62 Prozent auf 27 781,23 Punkte nach oben.
Die Marke von 13 000 Zählern hatte das wichtigste deutsche
Börsenbarometer bereits am Vortag nach fast drei Wochen zeitweise
wieder überwunden. Am Mittwoch war dann zunächst zwar über weite
Strecken wieder Lethargie in den Markt zurückgekehrt, mit der
Eröffnung der US-Börsen hatten sich dann aber auch die Anleger
hierzulande von der zunehmenden Risikofreude der Investoren an der
Wall Street mitziehen lassen. Der Markt wartet indes noch immer auf
eine Einigung in der US-Politik auf ein weiteres Konjunkturprogramm
in der Corona-Krise - die Gespräche darüber zwischen Republikanern
und Demokraten im US-Kongress stecken derzeit in der Sackgasse.
Auf Unternehmensseite setzte sich am deutschen Aktienmarkt die
zuletzt zu beobachtende Rotation von Tech- zu Standardwerten fort.
So waren im Dax im Einklang mit den Trends in Europa Aktien des
Konsumgüterkonzerns Beiersdorf und des
Energiekonzerns RWE mit Zuwächsen von jeweils mehr
als zwei Prozent gefragt. Tagessieger wurden Papiere der Deutsche
Börse mit knapp zweieinhalb Prozent Kursplus.
Zudem veröffentlichten nochmals zahlreiche Unternehmen
Quartalsberichte, darunter Eon . Der Energiekonzern
senkte wegen der Covid-19-Pandemie die Prognose. Die zunächst
schwächer gehandelten Titel rückten bis Handelsschluss mit knapp 0,3
Prozent in die Gewinnzone vor.
Freenet profitierten von einer Offerte des
US-Kabelkonzerns Liberty Global für das
schweizerische Unternehmen Sunrise, an dem der deutsche Mobilfunker
beteiligt ist. Die Amerikaner wollen 110 Schweizer Franken je Aktie
zahlen und Freenet will seine Beteiligung in Höhe von 24 Prozent
komplett andienen. Die Aussicht auf den Geldsegen ließ die
Freenet-Aktien an der MDax-Spitze um fast 17 Prozent hochschnellen.
Evotec verloren nach Halbjahreszahlen und bestätigter
Prognose knapp sieben Prozent, hatten am Vortag allerdings auch
sieben Prozent gewonnen. Der Wirkstoffforscher kündigte zudem höhere
Ausgaben für die Forschung an. Die Aktien präsentieren sich für
gewöhnlich recht schwankungsreich.
Der EuroStoxx schloss mit plus 0,93 Prozent auf
3363,18 Zähler. In Paris zog der Cac 40 ähnlich stark
an, wohingegen es für den FTSE 100 in London um rund
zwei Prozent nach oben ging. Der New Yorker Dow Jones Industrial
stand zum europäischen Handelsschluss knapp ein
Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,53 Prozent am
Vortag auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex
fiel um 0,28 Prozent auf 145,31 Punkte. Der Bund Future
verlor 0,41 Prozent auf 176,20 Punkte. Der Kurs des
Euro stieg und lag zuletzt bei 1,1794 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf
1,1771 (Dienstag: 1,1783) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,8496 (0,8487) Euro gekostet./tav/he
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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AXC0334 2020-08-12/18:12
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