Trotz positiver chinesischer Konjunkturdaten
war für die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt nicht
viel zu holen. Insgesamt verlief der Handel am Montag recht ruhig,
weil am wichtigen Finanzplatz in London wegen eines Feiertags nicht
gehandelt wurde und so dem Markt einige Investoren fernblieben.
Der Dax fiel im späten Handel nochmal merklich ab und
sank unter die vielbeachtete Marke von 13 000 Punkten. Letztlich
verlor der Leitindex fast auf seinem Tagestief 0,67 Prozent auf 12
945,38 Punkte. In dem für gewöhnlich eher schwachen Börsenmonat
August lief es für den deutschen Leitindex hingegen gut: Der Dax
verbuchte einen Monatsgewinn von mehr als 5 Prozent. Der MDax
der mittelgroßen Werte schloss am Montag 0,27 Prozent
tiefer bei 27 453,17 Punkten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx gab um 1,30 Prozent
auf 3272,51 Punkte nach. Der Pariser Cac 40 sank um
rund 1,1 Prozent. In New York büßte der Dow Jones Industrial
zum Handelsschluss in Frankfurt rund 0,7 Prozent ein.
Zu den Top-Werten im Dax zählten die Papiere von BMW
mit einem Plus von 0,9 Prozent. Dem zyklischen Automobilsektor kam
die derzeitige Konjunkturzuversicht zugute. Zudem stütze ein
optimistischer Kommentar von JPMorgan: Analyst Jose Asumendi glaubt,
dass die Absatzentwicklung der Autohersteller im August ihren
Schwung beibehalten hat.
Nach einem gesenkten Jahresausblick des niederländischen
Medizintechnikunternehmens Philips gerieten die
Papiere von Drägerwerk mit minus 5,8 Prozent unter
Druck. Die USA hatten einen Großauftrag für Beatmungsgeräte von
Philips teilweise storniert. Das stimmte die Anleger auch für die
Papiere des Drägerwerk-Konzerns, der ebenfalls Beatmungsgeräte
produziert, skeptisch.
Die Thyssenkrupp-Anteile profitierten mit plus 0,2
Prozent auch von der Hoffnung auf einen Auftrag durch die
Bundesregierung. Laut dem "Handelsblatt" erwägt das
Verteidigungsministerium eine Ersatzbeschaffung für Militärschiffe
für bis zu 2,8 Milliarden Euro. Das wäre wohl günstiger, als alte
Schiffe zu reparieren.
Die stark schwankenden Aktien des Skandalkonzerns Wirecard
markierten ein weiteres historisches Tief. Letztlich
brachen die kürzlich aus dem Dax geflogenen Papiere des insolventen
Zahlungsabwicklers um weitere 28 Prozent ein. Die
Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes FIU prüft mittlerweile 144
Vorgänge, die als relevant eingestuft werden.
Der Euro legte zu und kostete am späten Nachmittag
1,1948 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1940 Dollar festgesetzt. Der Dollar
kostete damit 0,8375 (0,8393) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,41 Prozent am
Freitag auf minus 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex
sank um 0,01 Prozent auf 145,81 Punkte. Der Bund-Future
fiel um 0,10 Prozent auf 175,47 Punkte./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0268 2020-08-31/18:15
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