FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist nach zwei starken
Börsenwochen im Aufwind geblieben. Der deutsche Leitindex schloss am
Montag mit 0,31 Prozent im Plus bei 15 134,04 Punkten. Seit
Jahresbeginn beläuft sich der Zuwachs auf 8,7 Prozent. Der Dax steht
derzeit so hoch wie kurz vor der russischen Invasion in der Ukraine
Ende Februar 2022.
Für den MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen
ging es um 0,72 Prozent auf 28 456,64 Punkte nach oben. Impulse
waren rar: In New York wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt.
Wenn es innerhalb kurzer Zeit zu einem derartigen Anstieg komme,
steige das Risiko einer Korrektur, schrieben die Experten der
Landesbank Hessen-Thüringen. Außerdem sei bereits viel Positives in
den Kursen enthalten. Zwar würden die Konjunktursorgen kleiner und
es werde auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus durch die
Notenbanken spekuliert. Doch passe dies nur zusammen, wenn der
Inflationsdruck deutlich und dauerhaft nachlasse.
Im Fokus am Markt standen die Papiere von Covestro
mit stärkeren Kursschwankungen und einem Plus von letztlich 1,8
Prozent. Hohe Abschreibungen hatten den Kunststoffkonzern 2022
überraschend in die roten Zahlen gerissen. Experten zufolge hatte
sich aber schon angedeutet, dass Covestro seine Prognose für den
operativen Gewinn nicht mehr erreichen kann. Zudem hoffen die
Anleger darauf, dass das Unternehmen nun das Schlimmste erst einmal
hinter sich hat.
Den Papieren von Hellofresh machte ein negativer
Analystenkommentar zu schaffen. Sie verloren als Schlusslicht im
MDax 5,6 Prozent. Der Kochboxenmarkt sei zwar durchaus interessant,
schrieb Experte Andrew Gwynn von der französischen Investmentbank
Exane BNP Paribas. Zunächst erscheine die Anlagestory von Hellofresh
aber unklar. Er verwies auf fortwährende Enttäuschungen und hohe
Abwanderungsraten.
Ungeachtet der als schwach beurteilten Transaktionszahlen schnellten
die Papiere von Hypoport um mehr als 20 Prozent in
die Höhe und waren damit der Favorit im Nebenwerteindex SDax
. Der Finanzdienstleister hatte wegen steigender
Zinsen und Wirtschaftsrisiken die gesunkene Immobiliennachfrage im
Schlussquartal 2022 zu spüren bekommen.
Laut Warburg Research dürfte der Immobilienmarkt nun aber allmählich
die Talsohle erreicht haben. Der europäische Immobiliensektor
insgesamt war auch am Montag gefragt mit plus 2,1
Prozent. Im Dax gewannen Vonovia 3,7 Prozent, an der
MDax-Spitze zogen Aroundtown , LEG und
TAG Immobilien um jeweils rund 6 Prozent an.
Für die Anteile von Kontron ging es nach Aussagen zu
2022 und einem Ausblick auf 2023 um gut zehn Prozent hoch. Der
IT-Dienstleister rechnet im laufenden Jahr mit einem Gewinnsprung.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,15
Prozent auf 4157,00 Punkte. Der französische Cac 40
und der britische FTSE 100 legten ebenfalls moderat
zu.
Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,0812 (Freitag: 1,0814) Dollar fest.
Der Dollar kostete damit 0,9249 (0,9247) Euro. Am Anleihenmarkt
stieg die Umlaufrendite von 2,11 Prozent am Freitag auf 2,21
Prozent. Der Rentenindex Rex verlor 0,44 Prozent auf
126,38 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,01 Prozent
auf 138,11 Zähler zu./la/stw
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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AXC0248 2023-01-16/18:21
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