Die Unsicherheit im Handelskonflikt hat den
Dax am Mittwoch wieder leicht ins Minus gedrückt. Der
deutsche Leitindex schloss 0,40 Prozent tiefer bei 13 230,07
Punkten, nachdem er am Dienstag noch von einem Mix aus guten
Geschäftszahlen, Hoffnung im Handelsstreit und Rekorden an den
US-Börsen profitiert hatte. Der MDax der mittelgroßen
Werte legte hingegen zur Wochenmitte um 0,27 Prozent auf 27 085,37
Punkte zu.
Am Markt warte man zwar darauf, dass die angedrohten US-Strafzölle
auf Autos aus der Europäischen Union verschoben werden, sagte
Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com. In trockenen
Tüchern sei dies aber erst mit einem klaren Beschluss. "Heute endet
die Frist für eine Entscheidung über Strafzölle nach dem
sechsmonatigen Aufschub", schrieb Analyst Jim Reid von der Deutschen
Bank. Am Vortag sei US-Präsident Donald Trump eine von den
Marktteilnehmern erwartete klare Stellungnahme zu den
Handelskonflikten schuldig geblieben.
In diesem trüben Umfeld zählte der europäische Autosektor
am Mittwoch zu den schwächsten Branchen. Im Dax
weiteten die Aktien von Continental ihre
Vortagesverluste um 2,2 Prozent aus. Die Papiere von BMW
fielen um 1,6 Prozent.
Am SDax-Ende sackten Leoni um mehr als
8 Prozent ab. Für den angeschlagenen Kabel- und Bordnetzspezialisten
bleibt die Lage prekär. Im dritten Quartal hatte der Zulieferer
weiter unter der anhaltenden Schwäche der globalen Automärkte
gelitten war erneut tief in die roten Zahlen gerutscht.
Hohe Verluste gab es zudem im Finanzsektor . Hier
belasteten enttäuschende Quartalszahlen der niederländischen Bank
ABN Amro . Im Dax waren die Deutsche Bank
mit einem Minus von gut 4 Prozent das Schlusslicht,
im MDax waren es die Papiere der Commerzbank mit
einem Abschlag von mehr als 6 Prozent.
Als zweitbester Wert im MDax gewannen Deutsche Wohnen
gut 4 Prozent, was aber weniger an den jüngsten Geschäftszahlen als
an angekündigten Aktienrückkäufen lag. Noch besser in dem
Mittelwerte-Index waren die Anteile von Bechtle , die
mehr als 7 Prozent höher schlossen, zwischenzeitlich waren die
Papiere auf ein Rekordhoch gesprungen. Der IT-Dienstleister hatte im
dritten Quartal mit Umsatz und Vorsteuergewinn die Markterwartungen
übertroffen.
Die Aktien von Bilfinger knickten hingegen wei
um mehr als 7 Prozent ein. Das dritte Quartal des
Industriedienstleisters habe zwar den Erwartungen entsprochen, sagte
ein Marktteilnehmer. Möglicherweise missfalle aber einigen Anlegern,
dass das Unternehmen das Margenziel von fünf Prozent erst ab Ende
2020 erreichen werde.
Europaweit wurden an den Börsen überwiegend leichte Verluste
verbucht. Der EuroStoxx 50 gab um 0,34 Prozent auf
3699,50 Punkte nach. Auch in London und in Paris
gingen die jeweiligen Leitindizes etwas tiefer aus
dem Handel. An der Wall Street stand der Dow Jones Industrial
zum europäischen Börsenschluss hingegen moderat im
Plus.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,26
Prozent am Vortag auf minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,17 Prozent auf 144,21 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,34 Prozent auf 170,35 Punkte.
Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank
setzte den Referenzkurs auf 1,1006 (Dienstag: 1,1015) US-Dollar
fest. Der Dollar kostete damit 0,9086 (0,9079) Euro./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0319 2019-11-13/18:07
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