Der Schwung beim Dax ist am
Dienstag nach einem erneuten Hoch seit Januar 2018 wieder
abgeflacht. Mit 13 374 Punkten näherte sich der deutsche Leitindex
erst seinem bisherigen Rekord von 13 596 Zählern. Als es an den New
Yorker Börsen zu Gewinnmitnahmen kam, zogen Anleger aber auch
hierzulande die Handbremse. Am Ende verteidigte der Leitindex mit 13
221,12 Punkten ein dünnes Plus von 0,11 Prozent.
Im US-chinesischen Handelsstreit, der an den Finanzmärkten seit
Anfang 2018 Schlagzeilen macht, gab es am Dienstag keine neuen
Signale. Dennoch zeigten sich die Anleger im Hinblick auf den
anstehenden Jahresausklang zunächst wieder risikofreudiger. Dann
aber hieß es, ohne greifbare Fortschritte im Zollkonflikt hätten
einige auf dem hohen Niveau schnell wieder kalte Füße bekommen.
Auch beim MDax ließen die Kursgewinne nach. Der Index
der mittelgroßen deutschen Werte stieg erst über die Marke von 27
500 Punkten und damit nahe an einen Rekord, reduzierte seine Gewinne
dann aber mit 27 294,28 Punkten auf 0,20 Prozent. Zu einer Bestmarke
hatten ihm gerade einmal 23 Zähler gefehlt.
Unter den Einzelwerten im Dax stachen die Aktien von MTU
mit 2,6 Prozent Plus als Spitzenwert hervor. Sie
profitierten Händlern zufolge vor allem von glänzend laufenden
Geschäften des Flugzeugbauers Airbus , den der
Triebwerksbauer beliefert.
Nach oben ging es nun wieder für die Papiere der Autobauer und ihrer
Zulieferer, allen voran Volkswagen mit einem Anstieg
um 0,8 Prozent. Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank
sprach von einer Erholung, nachdem die VW-Aktie und die ganze
Branche am Vortag geschwächelt hatten.
Anders herum ging es den am Vortag stark erholten RWE
-Aktien, die nun am Dax-Ende um fast ein Prozent
fielen. An diesem Dienstag belastete laut Marktbeobachtern ein neuer
Disput über Kompensationszahlungen für den Ausstieg aus der
Kohleverstromung die Papiere des Versorgers.
Im MDax kletterten die Anteile von Thyssenkrupp
um gut zwei Prozent nach oben. Hier kamen neue
Meldungen zur voranschreitenden Restrukturierung bei den Anlegern
positiv an. Kreisen zufolge nehmen die Essener neben dem laufenden
Prozess um einen Verkauf der Aufzugsparte nun auch den Bereich
Industrial Solutions unter die Lupe.
Immobilienwerte standen im Fokus, weil eine Fusion zwischen den
Gewerbeimmobilien-Konzernen Aroundtown und TLG
nun mit einem konkreten Gebot Formen annimmt. Die
TLG-Titel schossen im SDax mit einem Anstieg um 4,7
Prozent sogar über den errechneten Angebotspreis von 27,66 Euro
hinaus. Aroundtown zogen im MDax um 1,5 Prozent an.
Im MDax schob eine Kaufempfehlung der Bank of America die Papiere
von Aurubis am Ende um 3,2 Prozent an. Eine
tiefergehende wettbewerbsrechtliche Überprüfung der geplanten
Übernahme der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe kostete sie jedoch
etwas Schwung.
Das andere Extrem waren im MDax Gerresheimer , die um
7,2 Prozent absackten. Stimmungskiller war hier das Aus für einen
lange erhofften Großauftrag des Pharmakonzerns Sanofi
.
An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial am
Dienstag zuerst erneut eine Bestmarke erreicht, war dann aber ins
Minus abgedreht. Zum Handelsschluss in Europa verlor er 0,4 Prozent.
Der EuroStoxx schloss vor diesem Hintergrund 0,2 Prozent tiefer. Der
Cac 40 in Paris gab ebenfalls nach, während der
Londoner FTSE 100 den Handel moderat im Plus
beendete.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,33 Prozent am
Vortag auf minus 0,34 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,02 Prozent auf 144,44 Punkte. Der Bund-Future
legte um 0,03 Prozent auf 170,89 Punkte zu.
Der Euro wurde zuletzt mit 1,1080 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs
zwischenzeitlich auf 1,1077 (Montag: 1,1061) US-Dollar festgesetzt.
Der Dollar hatte damit 0,9028 (0,9041) Euro gekostet./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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AXC0262 2019-11-19/18:14
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