Am Ende einer starken ersten Börsenwoche des Jahres ist der deutsche Aktienmarkt in Rekordlaune geblieben. Der Leitindex Dax nahm gleich am Freitagmorgen mühelos die Marke von 14 100 Punkten und sprang bis auf 14 131,52 Punkte, nachdem er am Tag zuvor bereits die 14 000-Punkte-Hürde überwunden hatte. Im weiteren Handelsverlauf bröckelten die Gewinne allerdings etwas ab.

Der Dax rettete noch ein Plus von 0,58 Prozent auf 14 049,53 Punkte ins Wochenende. Auf die Woche gerechnet zeugt der Gewinn von 2,41 Prozent von einem guten Jahresauftakt. Der MDax für mittelgroße Werte legte am Freitag um 0,42 Prozent auf 31 356,65 Punkte zu. Er hatte im Tagesverlauf ebenso eine Bestmarke erreicht wie der Nebenwerteindex SDax , der 0,24 Prozent tiefer schloss.

Weiterhin stützen die globalen Corona-Impfkampagnen aktuell die gute Börsenstimmung in weiten Teilen der Welt. Zuversicht herrscht hier auch, nachdem noch in diesem Monat ein dritter Impfstoff gegen Covid-19 in der EU zugelassen werden soll. Erfreuliche Daten aus der deutschen Industrie trugen ihr Übriges zur allgemein freundlichen Stimmung hierzulande bei. Nach starken Auftragseingängen im November fielen nun auch die Daten zur Industrieproduktion besser als von Analysten erwartet aus.

Je höher derweil die Börsen steigen, umso lauter werden auch die warnenden Stimmen. Befürchtungen über eine neue Blase an den Aktienmärkten werden wach. Marktstratege Albert Edwards von der französischen Bank Societe Generale etwa hob hervor, dass die Rally stark auf der Hoffnung vieler Investoren beruhe, dass die US-Notenbank im Zweifel einschreiten werde, um einen Crash zu verhindern.

Die Billiggeldflut der Notenbanken treibt die Börsen schon lange mit an. Problemtisch kann das werden, falls die Inflationserwartungen plötzlich stark anziehen sollten. Die Aussicht auf dann steigende Zinsen zur Bekämpfung der Geldentwertung dürfte die Aktienmärkte rasch unter Druck bringen.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt stachen vor allem Technologieaktien mit Kursgewinnen hervor. Der europäische Halbleiterhersteller STMicroelectronics sowie Südkoreas Vorzeigeunternehmen Samsung hatten starke Geschäftszahlen veröffentlicht. Zudem hatte US-Konkurrent Micron überraschend hohe Umsätze in Aussicht gestellt. Davon profitierten an der Dax-Spitze die Aktien von Infineon mit einem Plus von rund 7 Prozent. Im MDax stiegen Aixtron um 0,6 Prozent und außerhalb der Dax-Familie gewannen Dialog Semiconductor und Elmos Semiconductor 1,5 beziehungsweise 2,5 Prozent.

Der Telekomausrüster Adva Optical Networking profitierte mit rund zehn Prozent plus von vorläufigen Quartalszahlen und sicherte sich damit den ersten Platz im SDax. Zwar hatte der Umsatz im Schlussquartal 2020 nur das untere Ende der Prognosespanne beim Umsatz erreicht, am Markt jedoch konzentrierte man sich auf die starke Profitabilität und den Ausblick.

Der EuroStoxx 50 stieg um 0,62 Prozent auf 3645,05 Punkte zu. Der französische Cac 40 verzeichnete Gewinne in ähnlicher Größenordnung und der britische FTSE 100 rückte um 0,24 Prozent vor. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial aber gab zum europäischen Handelsschluss leicht nach.

Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2250 (Donnerstag: 1,2276) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8163 (0,8145) Euro.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 146,16 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,05 Prozent auf 177,31 Zähler nach./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416  DE0009653386

AXC0284 2021-01-08/18:20

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