FRANKFURT (dpa-AFX) - Erstmals seit Mitte August ist der Dax am Montag wieder über die Hürde von 13 600 Punkten geklettert. Der deutsche Leitindex habe mit seinem guten Lauf die US-Börsen seit einigen Tagen deutlich abgehängt, hob Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets hervor. "Mit einem nicht allzu dramatischen Ausgang der Zwischenwahlen in den USA könnte sich die Rally an der Frankfurter Börse auch in den kommenden Tagen fortsetzen."

Zwar konnte der Dax die zur Mittagszeit erreichte Marke von 13 600 Punkten nicht halten, schloss mit plus 0,55 Prozent auf 13 533,52 Zählern aber dennoch freundlich. Die 200-Tage-Linie, die als charttechnisches Signal für den längerfristigen Trend gilt, bleibt erreichbar. Überwindet das Börsenbarometer diesen Widerstand, könnte dies weiteres Kurspotenzial freisetzen.

Der Sprung raus aus einer Bärenmarktrally und rein in eine Jahresendrally samt Übergang in ein sehr viel freundlicheres Börsenjahr 2023 hält Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets für durchaus möglich. "Die Kombination aus der aggressiven Gangart der US-Notenbank und strauchelnden Big Techs setzt die Wall Street unter Druck, während in Europa eine Rezession zwar nicht mehr abwendbar scheint, aber das schlimmste Szenario in Sachen Energiekrise wohl doch nicht eintreten dürfte", begründet er seine Einschätzung.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg zum Wochenauftakt um 1,15 Prozent auf 24 084,26 Zähler. Der EuroStoxx 50 rückte um 0,55 Prozent auf 3708,80 Zähler vor und auch in den USA zeigten sich die Börsen mit Gewinnen.

Im Dax zogen vor allem Covestro als Spitzenwert und Symrise am Index-Ende die Aufmerksamkeit auf sich. Beim Kunststoffhersteller begrüßten die Anleger die Verschiebung eines Großprojekts, wodurch im aktuell unsicheren Umfeld erst einmal viel Geld gespart werde. Die Covestro-Aktien erreichten den höchsten Stand seit Mitte Juni. Letztlich legten sie um 3,2 Prozent zu.

Verunsichert reagierten Anleger auf eine Mitteilung von Symrise, was der Aktie ein Minus von 2,5 Prozent einbrockte. In einer Produktionsstätte des Aromen- und Duftstoff-Herstellers in den USA war ein Feuer ausgebrochen. Verletzte habe es keine gegeben, das Schadensausmaß ist derzeit noch unklar.

Im MDax hielten die Papiere des Bausoftware-Herstellers Nemetschek mit minus 5,7 Prozent die rote Laterne. Der frühere Vorstandssprecher und aktuelle Finanzchef Axel Kaufmann wird zum Jahresende ausscheiden. Louise Öfverström vom Triebwerksbauer Rolls-Royce wird ihn ersetzen.

Für die Anteile von CTS Eventim ging es zugleich als Index-Spitzenreiter um 7,3 Prozent hinauf. Der Ticketvermarkter und Event-Veranstalter traut sich nach einem weiteren Gewinnschub im dritten Quartal inzwischen wieder eine konkrete Prognose für 2022 zu.

Um rund 25 Prozent schossen im SDax die Aktien von Pfeiffer Vacuum hoch. Großaktionär Pangea strebt einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Spezialpumpenhersteller an. Pangea gehört zur Busch-Familie und hält mehr als 63 Prozent an Pfeiffer. Anleger setzen nun auf eine baldige Übernahmeofferte.

Der Euro wurde am frühen Abend mit 0,9990 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 0,9993 (Freitag: 0,9872) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 1,0007 (1,0130) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,19 Prozent am Freitag auf 2,21 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,15 Prozent auf 126,73 Punkte. Der Bund-Future gab zuletzt um 0,47 Prozent auf 136,25 Punkte nach./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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AXC0261 2022-11-07/17:58

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