Vor der Veröffentlichung des jüngsten
Fed-Protokolls hat der Dax am Mittwoch wieder den
Vorwärtsgang eingelegt. Der Leitindex schloss 1,30 Prozent höher auf
11 802,85 Zählern. Noch besser schlug sich der MDax ,
der die Aktien mittelgroßer deutscher Unternehmen umfasst. Er legte
um 1,88 Prozent auf 25 456,74 Punkte zu.
Die US-Notenbank veröffentlicht das Protokoll zur jüngsten
Zinssitzung am Abend mitteleuropäischer Sommerzeit. Ende Juli hatte
die Fed erstmals seit einer Dekade ihren Leitzins verringert. Von
der Mitschrift erhoffen sich Anleger und Analysten Hinweise darauf,
ob die Notenbank nachlegt und ihre Zinsen weiter senkt.
"Die Investoren scheinen vermehrt Vertrauen in die Notenbanken und
eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China
zu haben", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Online-Bank
Comdirect. "Die Spekulation auf stützende Maßnahmen geht weiter",
schrieb auch Michael Hewson vom Broker CMC Markets in einem
Marktkommentar.
Am Donnerstag beginnt zudem das Notenbank-Symposium in Jackson Hole
im US-Bundesstaat Wyoming. Dort wird Fed-Chef Jerome Powell die
Eröffnungsrede halten, von der ebenfalls Hinweise auf den
geldpolitischen Kurs der Zentralbank erwartet werden.
Mit Continental erholte sich am Mittwoch ein
besonders schwacher Wert des jüngsten Dax-Abschwungs seit Ende Juli
kräftig. Für die Papiere des Autozulieferers und Reifenkonzerns ging
es um 2,16 Prozent hoch. Top-Wert mit plus 2,81 Prozent waren die
Titel des Softwarekonzerns SAP , die damit die
jüngsten Widerstände um die Marke von 109 Euro knackten.
Im MDax stoppten die Aktien des Biotech-Unternehmens Evotec
mit plus 6,08 Prozent ihren jüngsten Kursverfall.
Auch Gea waren mit plus 3,98 Prozent weit vorne. Nach
zahlreichen Gewinnwarnungen des Anlagenherstellers in drei Jahren
sieht Goldman Sachs bei dem Anlagenbauer nun Licht am Ende des
Tunnels und stufte die Papiere auf "Kaufen" hoch.
Mit dem Ingenieurdienstleister Bertrandt kappte ein
weiteres Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Automobilindustrie
seine Prognose für 2019. Die Aktien rutschten nach der Meldung auf
den tiefsten Stand seit Ende 2011 und verbuchten als Schlusslicht im
SDax zum Handelsende einen Abschlag von 11,80
Prozent. Dagegen waren in dem Index die seit langer Zeit sehr
schwachen Leoni-Aktien mit einem Aufschlag von fast
10 Prozent diesmal unter den besten Werten. Die Bank HSBC hatte sie
von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Nach den Halbjahreszahlen sei
für den Autozulieferer das Schlimmste wohl vorbei, lautete die
Begründung.
Die Papiere des Kohlenstoffspezialisten SGL Group
gewannen fast 11 Prozent, nachdem sie in der vergangenen Woche auf
ein Rekordtief eingebrochen waren. Unter den Nebenwerten hinter dem
SDax verbuchten die Aktien des Batterieherstellers Voltabox
, der im kommenden Jahr wieder in die Gewinnzone
zurückkehren will, einen Kursaufschlag von 16,67 Prozent.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,33
Prozent auf 3394,89 Zähler. Der Pariser Cac 40 legte
um 1,70 Prozent zu und der Londoner FTSE 100 um 1,11
Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial
zum europäischen Handelsschluss 1 Prozent höher.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,68 Prozent am
Dienstag auf minus 0,66 Prozent. Der Rentenindex Rex
gab um 0,08 Prozent auf 147,00 Punkte nach. Der Bund-Future
verlor 0,16 Prozent auf 178,66 Punkte. Der Euro
wurde zuletzt mit 1,1096 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag
auf 1,1104 (Dienstag: 1,1076) US-Dollar festgesetzt und der Dollar
somit 0,9006 (0,9029) Euro gekostet. /ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0271 2019-08-21/18:15
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