FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat dank solider
Gewinne am Freitag einen versöhnlichen Wochen- und starken
Monatsabschluss verzeichnet. Unerwartet gute Quartalsberichte der
US-Schwergewichte Amazon und Apple
sorgten für gute Laune unter den Anlegern. Auch hierzulande sandten
einige starke Unternehmensergebnisse positive Impulse.
Der Dax kletterte am späten Nachmittag auf den
höchsten Stand seit Mitte Juni und schloss mit einem Plus von 1,52
Prozent bei 13 484,05 Punkten. Auf Wochensicht ergab sich daraus ein
Zuwachs von rund 1,7 Prozent. Für den Monat Juli steht ein
Dax-Gewinn von rund 5,5 Prozent zu Buche. Das war der stärkste
Juli-Anstieg seit sechs Jahren. Der MDax der
mittelgroßen Unternehmen gewann am Freitag 2,01 Prozent auf 27
364,57 Zähler.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um
1,5 Prozent auf 3708 Punkte bergauf. Der französische Cac 40
legte um 1,7 Prozent zu, der britische FTSE 100
stieg um 1,1 Prozent. In den USA notierte der
Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen
Handelsende knapp ein halbes Prozent höher.
Amazon und Apple hatten am Vorabend die Anleger mit ihren
Geschäftsberichten überzeugt. Beim Internet-Riesen Amazon sei es
besonders interessant, dass der Konzern für die nächsten Quartale
mit weiterem Wachstum rechne, schrieb der Kapitalmarktstratege
Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. "Von einem Rückgang im
Kaufverhalten, wie es bei Walmart zu sehen war, ist
bei Amazon nicht viel zu spüren." Dass bei Apple die Geschäfte mit
Smartphones weiter gut laufen, sei wiederum ein Beleg dafür, dass
die Verbraucher an diesen Produkten nicht sparten. Das könnte auch
die Rezessionsangst insgesamt wieder etwas in den Hintergrund
drängen, so der Experte.
Oben im Dax wurden vor dem Wochenende die Papiere des
Online-Modehändlers Zalando und des Chipherstellers
Infineon von der guten Stimmung im Internet-
beziehungsweise Technologiesektor mit hochgezogen, sie gewannen 6,5
beziehungsweise 3,5 Prozent.
Keinen Halt fanden dagegen die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius
Medical Care (FMC ) . Nach dem
Kurseinbruch am Vortag um mehr als 14 Prozent ging es nun weiter
abwärts auf den tiefsten Stand seit 2009. Am Dax-Ende verloren sie
letztlich 3,4 Prozent. UBS strich zudem ihre
Kaufempfehlung für die Papiere.
Erhöhte Umsatzziele des Wafer-Herstellers Siltronic
goutierten die Anleger mit einem Plus von 6,3 Prozent. Damit waren
die Titel unter den besten Werten im MDax, in dem nur die Anteile
der Staplerhersteller Kion und Jungheinrich
mit plus 8,4 beziehungsweise plus 7,6 Prozent noch
besser waren.
Im Nebenwerteindex SDax brockten zwei Abstufungen für
Takkt dem Büromöbel-Versandhändler Kursverluste von
mehr als 12 Prozent ein. Warburg Research strich das Kaufvotum und
stuft die Titel nun mit "Hold" ein. Hauck Aufhäuser rät mittlerweile
zum Verkauf.
Nach dem Ende des Xetra-Handels überraschte noch der
Kunststoffkonzern Covestro mit reduzierten
Jahreszielen, die unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen
lagen. Die Aktien fielen auf der Handelsplattform Tradegate im
Vergleich zuletzt um rund 2,5 Prozent.
Der Euro kostete zuletzt 1,0200 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag
auf 1,0198 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von
0,86 Prozent am Vortag auf 0,77 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,35 Prozent auf 137,14 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,15 Prozent auf 157,79
Zähler./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0308 2022-07-29/18:14
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