ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Straffere Geldpolitik setzt Markt unter Druck
22.09.2022 | 18:40
FRANKFURT (dpa-AFX) - Weitere Zinserhöhungen der Notenbanken und der
düstere Ausblick der US-Währungshüter haben dem deutschen
Aktienmarkt am Donnerstag zugesetzt. Der Dax
Zwischenzeitlich hatte der deutsche Leitindex einen Großteil seiner anfänglichen Verluste abschütteln können, doch mit den Molltönen an der Wall Street und dem Anstieg der Renditen an den Anleihenmärkten beschleunigte sich der Abwärtsdruck laut Börsianern in der zweiten Tageshälfte wieder. Beobachter werteten es zumindest als ermutigendes Zeichen, dass auch diesmal die Marke von 12 500 Punkten hielt - diese hatte bereits in Abschwungphasen im März und Juli als Unterstützung gedient.
Auch der MDax
Am Mittwochabend hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Mit 3 bis 3,25 Prozent erreichte der Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation das höchste Niveau seit 14 Jahren. Fed-Chef Jerome Powell machte zudem deutlich, dass mit den großen Zinsschritten noch nicht Schluss ist. Diese Aussagen waren Anlegern besonders auf den Magen geschlagen.
"Die Fed weiß zwar auch, dass sie damit der US-Konjunktur schadet. Sie hat aber keine andere Chance, wenn sie die Inflation zügeln will", kommentierten die Autoren der Anlegerpublikation "Fuchsbriefe" den jüngsten Entscheid. Wie viele andere Marktbeobachter kommen auch sie deshalb zu dem Schluss, dass mit der Aussicht auf noch höhere Zinsen Aktien weiter unter Druck stehen dürften. Denn mit der strengen Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden.
Auch andere Notenbanken stemmen sich derweil gegen die hohe Inflation. So hoben am Morgen auch Notenbanken in der Schweiz und Norwegen den Zins erneut an, und auch die Bank of England erhöhte den Leitzins weiter.
Bei den Einzelwerten hierzulande sorgte der Softwarehersteller Suse
Im Dax setzten im Gleichklang mit der schwachen Pharmabranche in
Europa einige Werte ihre Talfahrt fort. Papiere von Sartorius
An der Dax-Spitze verteuerten sich Deutsche Bank
Anteile am Online-Modehändler About You
Uniper
Auch in Europa weiteten die Indizes nach einer zwischenzeitlichen
Erholung ihre Verluste deutlich aus: Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50
Der Euro
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,78 Prozent am Vortag
auf 1,80 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---
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AXC0295 2022-09-22/18:40
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