Die zuletzt wieder größeren Spannungen zwischen den USA und China haben die Anleger an der Wall Street vor dem verlängerten Wochenende weiter zurückhaltend gestimmt. In den USA wird am Montag wegen des Feiertages Memorial Day nicht gehandelt.

Der Dow Jones Industrial fiel am Freitag um 0,60 Prozent auf 24 327,99 Punkte. Am Vortag hatte der US-Leitindex am Ende zwar moderat verloren, allerdings war das weltweit wohl bekannteste Börsenbarometer zuvor auch binnen einer Woche vom Tief zum Hoch um knapp 8,5 Prozent gestiegen.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,39 Prozent auf 2936,92 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,23 Prozent auf 9356,28 Punkte nach.

Zuletzt war der Ton zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wieder rauer geworden. US-Präsident Donald Trump schiebt China den Schwarzen Peter in der Corona-Krise zu, was in Peking naturgemäß nicht gut ankommt. Auch machte Trump jüngst wieder mehr Stimmung gegen China in Sachen Handelskonflikt.

Hinzu kommen nun weitere Konfrontationspunkte zwischen beiden Ländern. So will Chinas Führung "wenn nötig" in Zukunft auch eigene nationale Sicherheitsorgane in Hongkong aufstellen und einsetzen. Die Hongkonger Börse war daraufhin zum Wochenschluss schwer unter Druck geraten. Experten befürchten neue Massenproteste in der früheren britischen Kronkolonie, die seit der Rückgabe 1997 an China weitgehend autonom verwaltet wird. Gespannt warten Anleger nun auf die Reaktion von Trump.

Unter den Einzelwerten waren unter anderem die Papiere von Foot Locker mit einem Minus von fast elf Prozent auffällig. Die Umsätze des Sportschuhhändlers waren durch die Corona-Krise im ersten Quartal stärker unter Druck geraten als ohnehin befürchtet. Zudem füllen sich angesichts fehlender Nachfrage die Lager des Konzerns.

Für die Papiere von Hewlett Packard Enterprise ging es als klares Schlusslicht im S&P 500 um mehr als 12 Prozent abwärts. Auch die Umsätze des IT-Unternehmens waren stärker zurückgegangen als gedacht.

Für die Aktien des Herstellers von Landwirtschafts- und Baumaschinen Deere & Co aber ging es um gut ein Prozent hoch. Der Traktoren-Produzent hielt sich mitten in der Corona-Krise besser als befürchtet. Das kam gut an, weil gerade das abgelaufene Geschäftsquartal üblicherweise wichtig ist, da Landwirte vor und zu Beginn der Saatsaison oftmals Geld in Ausrüstung stecken.

Im Dow notierten derweil fast alle Aktien im Minus. Unter den schwächsten Werten büßten die Anteilscheine des Ölkonzerns Chevron und des Baumaschinenherstellers Caterpillar jeweils knapp zwei Prozent ein./la/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0203 2020-05-22/17:28

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