NEW YORK (dpa-AFX) - Vor den geldpolitischen Beschlüssen der
US-Notenbank Fed sind die Anleger im frühen Mittwochhandel an der
Wall Street in der Defensive geblieben. Der Dow Jones Industrial
stand eine Stunde nach dem Start 0,22 Prozent tiefer
bei 35 973,99 Punkten. Er setzte seine Rekordserie damit vorerst
nicht fort. Gleiches galt für den marktbreiten S&P 500
, der um 0,11 Prozent auf 4625,71 Zähler nachgab.
An der Nasdaq gab es vor dem mit Spannung erwarteten Fed-Entscheid
ebenfalls keinen Schwung, hier reichten knappe Anfangsgewinne aber
für weitere Bestmarken bei den technologielastigen Indizes. Der
Auswahlindex Nasdaq 100 lag zuletzt mit 15 969,72
Punkten aber auch knapp mit 0,02 Prozent im Minus.
Im Handelsverlauf verkündet die Notenbank ihren Zinsentscheid. Laut
dem UBS-Experten Pablo Villanueva dürfte es darauf hinauslaufen,
dass die Fed Mitte November mit dem Ausstieg aus ihren
milliardenschweren Wertpapierkäufen beginnt. "Es ist an der Zeit für
Tapering, aber nicht für eine Zinsanhebung", schrieb der Experte in
einem Kommentar. Für letzteres dürfte noch einige Zeit vergehen,
fügte er hinzu.
Unter den Einzelwerten stand T-Mobile US positiv im
Fokus, die Anteile rückten um 6,2 Prozent vor. Die Telekom-Tochter
erhöhte trotz eines rückläufigen Quartalsgewinns ihre Jahresziele.
Damit wird der Vorstand um Konzernchef Mike Sievert zum dritten Mal
in diesem Jahr optimistischer. Analyst Kutgun Maral von RBC urteilte
daraufhin, er sehe in dem jüngsten Kursrutsch der Aktie eine
attraktive Kaufgelegenheit.
Noch größer dürfte die Freude unter den Anlegern von Lyft
sein wegen eines Kurssprunges um gut 9 Prozent, der
phasenweise auch schon 15 Prozent erreicht hatte. Börsianer
betonten, mit einem besser als erwarteten dritten Quartal schüttele
der Fahrdienstvermittler die Sorgen wegen der Corona-Pandemie von
sich ab. Ein sehr schwacher Oktober wurde damit kursmäßig ein Stück
weit wieder aufgefangen. Die Titel des Konkurrenten Uber
wurden um 6,3 Prozent mit nach oben gezogen.
Noch steiler ging es für die Aktien von Bed Bath & Beyond
nach oben, und zwar um 27 Prozent. Der
Haushaltswarenhändler steht schon länger bei privaten Spekulanten im
Blickfeld, die sich im Internet organisieren - und nun wieder munter
zugriffen. Laut dem Bank of America-Analysten Jason Haas wurden
Short-Sheller auf dem falschen Fuße erwischt, weil das Unternehmen
schneller als gedacht Aktien zurückkaufe und eine Partnerschaft mit
dem Handelskonzern Kroger vermeldete.
Dagegen schockte Activision Blizzard seine Anleger
mit einem unerwartet schwachen Ausblick für den Umsatz und den
bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal. Die Papiere des
Videospiele-Anbieters sackten um fast 15 Prozent ab. Die Aktien des
Wettbewerbers Electronic Arts entwickelten sich vor
diesem Hintergrund mit einem Abschlag von einem halben Prozent recht
stabil.
Zudem sorgte eine geplante Übernahme für Gesprächsstoff. Die private
Beteiligungsgesellschaft Atlas Holding will den Druckspezialisten
R.R. Donnelley & Sons für 8,52 US-Dollar je Aktie
kaufen. Dessen Anteilscheine schnellten im frühen Geschäft um 37
Prozent auf 9,06 Dollar hoch und damit über den Angebotspreis
hinaus./tih//he
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