NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der Notenbankkonferenz von Jackson Hole
wird an der Wall Street das Risiko gemieden. Nach durchwachsenem
Start lagen die meisten New Yorker Indizes am Donnerstag im frühen
Handel ein Stück weit im Minus: Der Dow Jones Industrial
schlug sich nach einer Stunde noch am besten, indem
er um 0,10 Prozent auf 35 370,17 Punkte fiel. Er ist damit 260
Punkte von seinem bisherigen Rekord entfernt.
Unter den übrigen Indizes konnten weder der S&P 500
noch der Nasdaq 100 ihre Rekordserien fortsetzen: Der
marktbreite S&P-Index fiel zuletzt um 0,36 Prozent auf 4479,97
Punkte und der Nasdaq-Auswahlindex verlor sogar 0,47 Prozent auf 15
296,14 Zähler.
Das große Warten geht damit weiter, bereits an den beiden Vortagen
waren die Anleger vor der Notenbankkonferenz nur noch begrenzt
Risiken eingegangen. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, wird
sich an diesem Freitag auf der Konferenz wohl zum geldpolitischen
Kurs äußern. Dass er konkrete Aussagen zur erwarteten
geldpolitischen Straffung macht, gilt aber unter Beobachtern
angesichts der angespannteren Corona-Lage als eher unwahrscheinlich.
Ganz anders als am Gesamtmarkt war aber unter den Einzelwerten viel
Bewegung drin - meist nach Quartalszahlen, die Licht und Schatten zu
bieten hatten. Unter anderem der Software-Sektor stand im Fokus mit
dem SAP-Rivalen Salesforce , der auch im zweiten
Geschäftsquartal mit guten Geschäften überzeugte und die
Jahresprognosen erneut erhöhte. Dies hievte die Papiere an der
Dow-Spitze mit 4,6 Prozent ins Plus.
Das erst 2020 an die Börse gegangene Software-Unternehmen Snowflake
konnte nach starken Geschäftszahlen mit einem
Kursanstieg um 3,9 Prozent fast mit der Salesforce-Aktie Schritt
halten. Auf der Schattenseite tauchten allerdings die Anteilsscheine
von Autodesk auf, die um 7,3 Prozent sanken. Der
CAD-Softwarehersteller hatte mit seinem Gewinnziel für das dritte
Quartal enttäuscht.
Positives und negatives gab es auch im Einzelhandelssektor zu
vermelden. Dort zogen die Aktien des Haushaltswaren-Händlers
Williams-Sonoma sehr deutlich um zehn Prozent an,
weil dieser seine Prognosen erhöhte und die Aktionäre durch eine
höhere Quartalsdividende und angekündigte Aktienrückkäufe bei Laune
halten will.
Dem gegenüber sackten die Titel der Discounter Dollar Tree
und Dollar General im Zuge der
Quartalszahlen um zehn beziehungsweise 6,6 Prozent ab - hier
enttäuschten jeweils die Aussagen zu den Jahreszielen. Noch düsterer
wurde es für die Aktionäre des Textilhändlers Abercrombie & Fitch
mit einem Kursrutsch um 13 Prozent, auch dieser
enttäuschte mit dem Quartalsbericht.
Vom Kosmetikkonzern Coty kamen Nachrichten dagegen
besonders gut an, die Titel rückten um 14 Prozent vor. Die
Quartalszahlen überzeugten zwar nicht, der diesjährige
Umsatzausblick ließ aber auf Besserung hoffen. Außerdem will das
Unternehmen vorankommen mit einem Teil-Börsengang des
Brasilien-Geschäfts.
Ein positiver Analystenkommentar schob ferner die Papiere von Zoom
um 2,8 Prozent an. Bei dem Videokonferenzdienst
könnte das Wachstum in den kommenden Jahren positiv überraschen,
schrieb Analystin Meta Marshall von der Bank Morgan Stanley. Sorgen
am Markt bezüglich des Ausmaßes möglicher Kundenabwanderungen in der
Zukunft seien übertrieben./tih/jha/
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AXC0256 2021-08-26/16:48
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