Die späte Stabilisierung der Wall Street zu Wochenbeginn könnte sich am Dienstag zur Erholung mausern. Allerdings schmolzen die Anfangsgewinne deutlich zusammen. Zuletzt gewann der US-Leitindex Dow Jones Industrial noch 0,46 Prozent auf 24 535,53 Punkte. Der marktbreite S&P 500 behauptete ein Plus von 0,74 Prozent auf 2657,17 Punkte zu und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,79 Prozent auf 6735,57 Zähler.

Bereits am Montag hatten die Indizes ihre Verluste auf der Schlussgeraden abgeschüttelt und noch ins Plus gedreht. Zuvor war der Dow wegen der Sorgen um den Handelskonflikt zwischen den USA und China mit 23 881 Punkten noch auf das tiefste Niveau seit Mai abgesackt.

Doch nun scheint Bewegung in den Streit zu kommen: US-Präsident Donald Trump sprach auf Twitter von "sehr produktiven Gesprächen mit China" und stellte "wichtige Ankündigungen" in Aussicht. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, China habe sich in Richtung einer Senkung von Zöllen von importierten Autos aus den USA bewegt. Anfang Dezember hatte Trump bereits Erwartungen auf sinkende Zölle geweckt.

"Schnäppchenjäger werden wach" - so bewerten indes die Marktbeobachter vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar die kurzfristige Trendwende. "Immerhin zeichnet sich nun eine kleine Atempause im Abwärtstrend ab, auch wenn diese nicht von Dauer sein dürfte."

Die Aktien des Telekomkonzerns Verizon gewannen im Dow knapp zwei Prozent, obwohl ihn die Streichung tausender Arbeitsplätze und Abschreibungen auf das von Yahoo übernommene Web-Geschäft sowie die Online-Tochter AOL voraussichtlich einen Milliardenbetrag kosten werden. Bereits am Montag hatten die Titel nach Bekanntgabe des Abbaus von über 10 000 Stellen um rund ein Prozent zugelegt.

Die Anteilsscheine des Cloudspeicher-Anbieters Dropbox sprangen dank einer neuen Empfehlung des Analysehauses William Blair sogar um mehr als vier Prozent hoch.

Dagegen war Pfizer mit einem Kursverlust von fast anderthalb Prozent größter Verlierer im US-Leitindex. Hier belastete eine Abstufung der US-Bank JPMorgan . Nach der starken Kursentwicklung in diesem Jahr positioniere er sich bei dem Pharma-Wert nun an der Seitenlinie, begründete Analyst Chris Schott seine Neubewertung.

Apple -Titel knüpften nach dem Stabilisierungsversuch vom Vortag wieder an ihre vorangegangene Schwächephase an und sanken um rund ein halbes Prozent. Dass der iPhone-Bezahldienst Apple Pay des Elektronikkonzerns vier Jahre nach dem Start in den USA nun auch in Deutschland verfügbar ist, beeindruckte die Anleger offenbar nicht. Zuletzt hatte Apple im Patentstreit mit dem Chipkonzern Qualcomm Negativ-Schlagzeilen gemacht./gl/men

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0297 2018-12-11/17:14

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