NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Dienstag auf Erholungskurs gegangen. Unterstützung kam kurz nach dem Handelsstart von den besser als erwartet ausgefallenen Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungsgewerbe. Marktbeobachter sehen in den steigenden Kursen dennoch eher eine Gegenreaktion nach dem Rückschlag zum Wochenauftakt. Die Erholung sei vor allem von den zuletzt besonders schwachen Technologiewerten getragen, heißt es. Der Markt bleibt ihnen zufolge also erst einmal weiter angeschlagen.

Der Dow legte im frühen Handel um 1,18 Prozent auf 34 403,29 Punkte zu und machte damit seine Vortagesverluste wieder mehr als wett. Der S&P 500 gewann 1,19 Prozent auf 4351,70 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,28 Prozent auf 14 657,16 Punkte nach oben.

Am Montag hatten die wichtigsten US-Indizes teils deutlich nachgegeben, da die Ölfördergruppe Opec+ trotz der Knappheit am Weltmarkt ihre Tagesproduktion im November nicht stärker als geplant anhebt. Die Ölpreise kletterten auf Mehrjahreshochs und lösten wieder verstärkt Inflationssorgen aus.

Erleichterung bot nun vor allem der ISM-Index Dienste für den Monat September, der sich überraschend deutlich auf 61,9 Punkte aufhellte. "Im Dienstleistungsgewerbe ist die Stimmung weiterhin sehr gut", schreibt Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Der höher als erwartete Indexstand des ISM lasse zudem auf fortgesetztes Wachstum schließen. "Zwar stellen die hohen Energiekosten ein Risiko für die Verbraucherausgaben und die gesamtwirtschaftliche Dynamik dar", so Wortberg, dennoch stellten die Stimmungsindikatoren dem von der US-Notenbank avisierten Beginn einer Reduzierung der expansiven geldpolitischen Maßnahmen im November nichts entgegen.

Unternehmensseitig blieben die auch an diesem Tag weiter steigenden Ölpreise im Blick. Ölaktien zählten an der Wall Street erneut zu den Favoriten: Chevron gewannen an der Dow-Spitze 2,7 Prozent und im S&P 100 legten ExxonMobil und ConocoPhillips um bis zu 1,5 Prozent zu.

Nach ihrem Kursrutsch am Vortag gewannen zudem die Facebook-Anteile 1,2 Prozent. Während beim Social-Media-Unternehmen und seinen Töchtern WhatsApp und Instagram nach dem rund sechsstündigen Ausfall zu Wochenbeginn die Systeme wieder laufen, steht der Konzern an diesem Handelstag wegen der Befragung einer früheren Mitarbeiterin und Whistleblowerin vor dem US-Senat im Fokus.

Erneut angehobene Jahresziele konnten dagegen die Papiere von Pepsico nur knapp stützen. Sie gewannen unterdurchschnittliche 0,2 Prozent. Der Getränkeriese wurde angesichts eines gut verlaufenen dritten Quartals nochmals optimistischer, doch gibt es Experten zufolge auch Herausforderungen. Es sei brillant, wie sich Pepsico im aktuellen Umfeld schlage, doch bestehende Probleme seien damit nicht gelöst, schrieb RBC-Analyst Nik Modi und verwies etwa auf die Lohnkosten und die Inflation.

Netflix legten zuletzt um 4,3 Prozent zu und erreichten damit ein Rekordhoch bei etwas über 629 Dollar. Die Analysten von Cowen bekräftigten ihre Kaufempfehlung "Outperform" mit einem Kursziel von 650 Dollar. Eine Umfrage der Investmentbank unter 2500 US-Konsumenten mache deutlich, dass der Streamingdienst weiterhin als derjenige mit den besten Inhalten wahrgenommen werde, schrieben sie./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0284 2021-10-05/17:01

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