An der Wall Street haben die Anleger am
Mittwoch einen Gang zurück geschaltet. Nachdem es am Vortag beim Dow
Jones Industrial für einen neuen Rekord nicht
gereicht hatte, bewegte sich der Leitindex nun im Minus. Nach etwas
mehr als einer Stunde stand er 0,25 Prozent tiefer bei 27 280,97
Punkten. Damit fehlen ihm derzeit wieder mehr als 100 Punkte zu
einer Bestmarke.
Die übrigen New Yorker Indizes schlugen sich besser als der Dow,
indem sie es moderat ins Plus schafften. Der S&P 500
stieg zuletzt um 0,10 Prozent auf 3008,59 Punkte, ohne dabei aber
ein historisches Hoch zu erreichen. Dies gelang nun dem
technologielastigen Nasdaq 100 , der erstmals die
Marke von 7970 Punkten passierte. Zuletzt stieg er um 0,21 Prozent
auf 7971,04 Zähler.
Vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed in der
kommenden Woche würden sich die Börsianer vor allem an der Flut von
Quartalsberichten orientieren, sagte Analyst Craig Erlam vom Broker
Oanda. Nach der eher positiven Zahlenflut am Vortag gab es nun Licht
und Schatten, sodass es bei Einzelwerten Kursausschläge in beide
Richtungen gab.
Optimismus im US-Handelsstreit mit China hatte der Markt am Vortag
schon vorweg genommen. Das Weiße Haus bestätigte nun die
Medienberichte, wonach Finanzminister Steven Mnuchin und der
US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer kommende Woche mit ihren
chinesischen Gesprächspartnern zusammentreffen.
Eine gewisse Belastung für den schwachen Dow ging von der
Caterpillar -Aktie aus, die am Indexende um fast 4
Prozent abrutschte. Der schwächelnde Welthandel hat die Umsätze im
zweiten Quartal belastet. Mit der Gewinnprognose für das laufende
Jahr wurde der Hersteller von Baumaschinen vorsichtiger.
Auch Boeing reihte sich im Leitindex mit knapp 1
Prozent Minus in die Verliererliste ein. Die Krise um die nach zwei
Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max hat den
Flugzeugbauer im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen.
Unter dem Strich stand ein Verlust von mehr als 2,9 Milliarden
US-Dollar zu Buche.
Größere Schwankungen gab es nach Zahlen am breiten Markt. UPS
und Texas Instruments mischten sich
unter den 500 Unternehmen im S&P mit Anstiegen um 8,7 und 7,1
Prozent unter die Spitzenwerte. Der Chipkonzern Texas hat Experten
zufolge im dritten Geschäftsquartal dem schwierigen Marktumfeld
getrotzt und überraschend gut abgeschnitten. Der Logistikgigant UPS
übertraf im zweiten Quartal etwas seine im April ausgegebene
Gewinnprognose.
Ein Gewinneinbruch im zweiten Quartal wegen der Übernahme des
Medienkonzerns Time Warner beeindruckte die Anleger von AT&T
am Mittwoch nur wenig, die Aktie war mit 2,6 Prozent
ein klarer Gewinner. Analyst John Hodulik von der UBS sprach in
einer ersten Einschätzung von einem dennoch soliden Ergebnis.
Positiv hob er einen angehobenen Ausblick für den freien
Barmittelzufluss hervor.
Bei einigen Techwerten gab es dagegen vermehrt negative
Schlagzeilen. Facebook etwa büßten 0,7 Prozent ein,
nachdem bekannt wurde, dass das Soziale Netzwerk eine Rekordstrafe
von fünf Milliarden Dollar zahlen wird, um US-Ermittlungen im
Datenschutz-Skandal zu beenden. Außerdem hieß es, die USA wolle
untersuchen, ob große Online-Plattformen in den USA den Wettbewerb
behindert haben. Davon beeindruckt gaben auch Aktien von Amazon
und des Google-Mutterkonzerns Alphabet
um bis zu 0,5 Prozent nach.
Die internationalen Handelskonflikte trafen den für seine
Saugroboter bekannten iRobot-Konzern. Nachdem das Umsatzziel
heruntergeschraubt wurde, brachen die Aktien um 20 Prozent ein.
Deutlich besser erging es da den Aktien des App-Anbieters Snap
mit einem Kurssprung um 16 Prozent. Die Zahlen waren
wesentlich besser als erwartet ausgefallen./tih/fba
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0268 2019-07-24/16:55
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