Die Hoffnung auf erste Lockerungen in der Corona-Pandemie hat auch am Dienstag die Aktienkurse in New York angeschoben. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg auf den höchsten Stand seit sieben Wochen und könnte damit eine mehr als zweiwöchige Konsolidierung beenden. Im frühen Handel rückte der Leitindex um 0,96 Prozent auf 24 366,35 Punkte vor.

Während sich in den USA die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten der Millionengrenze nähert, hatte US-Präsident Donald Trump am Vorabend erneut auf eine baldige Wiedereröffnung der Wirtschaft gedrungen. Diese müsse "schnell, aber sicher" erfolgen. Inzwischen haben mehrere Bundesstaaten eine Lockerung angekündigt, darunter am Montag etwa der wichtige Bundesstaat Texas.

Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,90 Prozent auf 2904,52 Zähler, während der Nasdaq 100 mit 0,05 Prozent auf 8843,60 Punkte nur leicht im Plus lag. Er war allerdings in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich stark gestiegen.

Trump betonte zudem, er rechne mit einer rasanten Erholung der US-Wirtschaft noch in diesem Jahr. Laut Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett müssen sich die Amerikaner allerdings im zweiten Quartal auf den stärksten Einbruch der US-Wirtschaft seit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre einstellen.

Von der an diesem Abend beginnenden Sitzung der US-Notenbank wird keine weitere Ausweitung der bislang bereits beispiellosen Schützenhilfe erwartet. Es wird allenfalls mit Änderungen an einzelnen Krisenprogrammen gerechnet. Die Resultate seiner Beratungen wird der geldpolitische Ausschuss FOMC aber erst am Mittwoch bekannt geben.

An der Wall Street stehen an diesem Dienstag erneut zahlreiche Unternehmen im Blick, die durch die Corona-Pandemie belastet wurden. Aber es gibt auch Krisengewinner.

So dampfte etwa der Pharmakonzern Merck & Co seine Jahresziele wegen der Pandemie ein, die Aktie verlor am Ende des Dow Jones Index 4,3 Prozent. Konkurrent Pfizer hält indes bislang an den Prognosen fest, zudem fielen die Zahlen besser als befürchtet aus. Nach anfänglichen Gewinnen rutschte der Kurs aber mit 1,2 Prozent ins Minus.

Einen verlustreichen Tag könnten die Papiere des Paketzustellers UPS erleben. Dieser kappte wegen der Krise nicht nur die Prognose, sondern setzt auch die Aktienrückkäufe aus und fährt die Investitionen herunter. Der Kurs sackte um 3,9 Prozent ab.

Der Mischkonzern 3M profitiert dagegen in der Corona-Krise durch die verstärkte Nachfrage nach Schutzausrüstung und schaffte deshalb im ersten Quartal einen satten Gewinnsprung. Trotz kassierter Jahresprognose griffen die Anleger zu - die Aktie stieg an der Spitze des Dow um 4,8 Prozent.

Der Getränkehersteller Pepsico wartete - trotz Corona-Krise - mit starken Zahlen zum Jahresbeginn auf. Der Kurs legte um 1,5 Prozent zu. Bei Caterpillar bemängelten Analysten starke Umsatzrückgänge, die Aktie verlor 1 Prozent.

Ford will die Produktion in Europa am 4. Mai wieder aufnehmen. Anleger begrüßten diese Nachricht, die Aktien zog um 5,2 Prozent an./bek/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0355 2020-04-28/16:20

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