Am Ende einer insgesamt verlustreichen Woche
bleibt die Wall Street auf Erholungskurs. Nachdem der vor allem am
Montag und Mittwoch tief gefallene Dow Jones Industrial
am Vortag bereits ein kleines Plus geschafft hatte,
ging es für ihn nun am Freitag im frühen Handel um 0,78 Prozent auf
25 778,70 Punkte weiter hoch. Sein Wochenminus kann er so bis dato
auf etwas weniger als 2 Prozent reduzieren.
Zum Wochenschluss hofften die Anleger wieder einmal auf Fortschritte
im Handelskonflikt zwischen den USA und China. US-Präsident Donald
Trump geht davon aus, dass der Zwist nicht von allzu langer Dauer
sein wird. Es gebe gute Diskussionen, die Chinesen wollten unbedingt
ein Abkommen. Er rechne auch nicht damit, dass Peking Vergeltung für
die zuletzt von den USA angekündigten Zölle üben werde. Es liefen
Gespräche zwischen beiden Seiten, und China biete hier gute Dinge
an.
Die Apple -Aktie gehörte wegen der engen Verstrickung
des Technologiekonzerns mit Fernost wieder zu den Profiteuren dieser
Hoffnung, sie legte im Dow fast 1,8 Prozent zu und stützte auch die
übrigen Indizes. Der marktbreite S&P 500 stieg am
Freitag um 0,99 Prozent auf 2875,82 Zähler und der
technologielastige Nasdaq 100 sogar um 1,19 Prozent
auf 7573,91 Punkte.
Starke Zahlen des Chipkonzerns Nvidia sorgten an der
Nasdaq zusätzlich für gute Stimmung. Dessen Aktien rückten um 6,6
Prozent vor und stützten sektorweit die Kurse. Der
Grafikkarten-Spezialist übertraf im vergangenen Quartal die
Erwartungen der Börse, obwohl sein Geschäft erneut geschrumpft war.
Das Geschäft mit Chips für die Autoindustrie habe überzeugt, schrieb
Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank.
Bei der guten Stimmung im Chipsektor kam jedoch der
Branchenausrüster Applied Materials nicht mit - trotz
auf den ersten Blick guter Quartalszahlen. Die Aktie sackte nach
bislang gutem Lauf in diesem Jahr wegen pessimistischer
Begleitaussagen des Managements um 3,8 Prozent ab. Demnach sei es zu
früh, um ein Zyklustief auszurufen.
Der Landmaschinenhersteller Deere & Co kappte seine
Gewinnprognose, da Farmer unter dem internationalen Handelsstreit
und ungünstigen Wetterverhältnissen litten. Die Anleger nahmen dies
aber gelassen auf, die Aktie zog sogar um 4 Prozent an. Laut Analyst
Jerry Revich von Goldman Sachs waren die Resultate
robuster als erwartet.
Die Aktie von General Electric folgte der
Markterholung in besonderem Ausmaß, nachdem sie am Vortag um 11
Prozent eingebrochen war, weil mit Harry Markopolos ein bekannter
Enthüller dem angeschlagenen Mischkonzern Bilanzkosmetik vorgeworfen
hatte. Nun ging es für die Papiere wieder um 6,5 Prozent nach
oben./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0195 2019-08-16/16:45
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.