Das Auf und Ab an den US-Börsen ist zur Wochenmitte weitergegangen. Immer wieder ändert sich rasant die Großwetterlage in Sachen Handelskonflikt zwischen den USA und China. Nach einem Rekordhoch des Dow Jones Industrial in der vergangenen Woche und zuletzt zwei verlustreichen Tagen haben die Anleger am Mittwoch wieder mehr Zutrauen gefasst. Der Dow rückte im frühen Handel um 0,72 Prozent auf 27 699,89 Punkte vor.

So sollen die Gespräche der USA mit China trotz der zugespitzten politischen Krise konstruktiv weiterlaufen. Die beiden Großmächte kämen in ihren Verhandlungen voran, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Die Bemerkungen von US-Präsident Donald Trump vom Dienstag, wonach sich eine Einigung noch hinziehen könnte, seien nicht so zu verstehen, dass die Gespräche feststeckten, hieß es.

In dieser Nachrichtenlage griffen Anleger nach den jüngsten Kurseinbußen nun wieder nach Aktien: Der marktbreite S&P 500 erholte sich um 0,74 Prozent auf 3116,15 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,65 Prozent auf 8308,12 Punkte.

Auch leicht enttäuschende Konjunkturdaten konnten die Erholung an den Börsen nicht abwürgen. Die Ergebnisse einer Umfrage unter Einkäufern im Dienstleistungsgewerbe der USA im November blieben hinter den Erwartungen zurück. "Der Index liegt jedoch weiterhin im Expansionsbereich, sodass auch im vierten Quartal der Service-Sektor das US-Wachstum stützen dürfte", sagte Volkswirt Patrick Boldt von der Helaba.

Mit Blick auf Einzelwerte enttäuschten die Prognosen von Salesforce und Workday, beides Spezialisten für Cloud-basierte Software-Angebote. Aktien von Salesforce verloren 2,8 Prozent und die von Workday sogar 6 Prozent. Analyst Mark Murphy von der Investmentbank JPMorgan wies mit Blick auf Workday auf eine Abschwächung des Wachstums der Aufträge von Kunden hin.

Papiere der Google -Mutter Alphabet legten um 1,8 Prozent kräftig zu. Google-Chef Sundar Pichai übernimmt nach dem Rückzug der beiden Gründer aus dem Tagesgeschäft nun auch hier die Führung. Larry Page und Sergey Brin, die Google vor mehr als 20 Jahren gegründet hatten, behalten aber weitgehend die Kontrolle bei dem Internet-Konzern durch besondere Aktien mit mehr Stimmrechten. Zugleich zementiert die Doppelrolle von Pichai die Dominanz von Google innerhalb des Alphabet-Geflechts.

Begeistert reagierten Anleger auf den Rücktritt des Top-Managements des Online-Reisebüros Expedia. Mit einem Kursplus von fast 8 Prozent lagen die Papiere klar an der Spitze des Nasdaq 100. Chef Mark Okerstrom und Finanzchef Alan Pickerill legen ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Vorübergehend übernehmen der Verwaltungsratschef Barry Diller und dessen Vize Peter Kern die Führung des Unternehmens. Nach Dillers Aussagen sei man sich über die Strategie nicht einig gewesen./bek/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0211 2019-12-04/16:38

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