NEW YORK (dpa-AFX) - Von den letzten zwei Tagen mit teils schweren
Verlusten haben sich die US-Börsen im frühen Freitagshandel etwas
erholt. Laut Marktteilnehmern geht die positive Börsenstimmung
darauf zurück, dass China einen überraschend deutlichen Schritt
unternommen habe, um die Abschwächung der heimischen Konjunktur zu
mildern. So sei ein wichtiger Zinssatz für langfristige Kredite
stärker als erwartet gesenkt worden.
Der Dow Jones Industrial rückte um 0,48 Prozent auf
31 402 Punkte vor. Tags zuvor war der Leitindex auf den tiefsten
Stand seit März vergangenen Jahres gesackt. Im Wochenverlauf bahnt
sich aktuell für den bekanntesten Wall-Street-Index ein Verlust von
zweieinhalb Prozent an. Der marktbreite S&P 500 legte
am Freitag um 0,77 Prozent auf 3931 Zähler zu.
Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,95 Prozent
auf 11 989 Punkte. Er war in der vergangenen Woche auf den tiefsten
Stand seit November 2020 gefallen. Sein Wochenverlust liegt derzeit
bei 3,2 Prozent. Insgesamt stehen die Börsen unter dem Eindruck
einer hohen Inflation und drohenden Rezession.
Unter den Einzelwerten in den USA zogen mit Geschäftszahlen Foot
Locker und Deere & Co. das
Anlegerinteresse auf sich. Nach einem soliden ersten Quartal rechnet
Andrew Page, Finanzchef des Sportartikelhändlers Foot Locker, nun
damit, beim Jahresumsatz und bereinigtem Ergebnis je Aktie das obere
Ende der Prognosespanne zu erreichen. Die Aktien legten um mehr als
fünf Prozent zu.
Die Ergebnisse und Aussagen des Landmaschinen-Herstellers Deere &
Co. sorgten hingegen bei Anlegern für schlechte Stimmung. Die Aktien
verloren knapp neun Prozent, das war der größte Tagesverlust seit
März 2020. Die angehobene Gewinnprognose für das Gesamtjahr sei von
der unter den Erwartungen liegenden Umsatzentwicklung im zweiten
Quartal überschattet worden, hieß es am Markt.
Für die Anteile von Ross Stores ging es um rund 23
Prozent abwärts. Der Bekleidungsdiscounter schockte die Anleger mit
schwachen Zahlen für das erste Quartal und der Senkung seiner
Jahresziele. Die ersten Analysten reagierten prompt und kappten ihre
Kursziele, so etwa die der Deutschen Bank, von Jefferies und von
Wells Fargo. Von den schlechten Nachrichten von Ross Stores wurden
aus der Branche auch andere Aktien erfasst wie Burlington Stores
und TJX , die um 16 beziehungsweise
fast sechs Prozent absackten. TJX waren allerdings an den beiden
Vortagen im Gegensatz zum sehr schwachen Gesamtmarkt gut
vorangekommen.
Die Einzelhandelsbranche steht in dieser Woche stark unter Druck.
Walmart , Target und Kohl's
verbreiteten Pessimismus und schickten damit die
Kurse auf Talfahrt. Die hohe Inflation und steigende Transport- und
Lohnkosten bringen die Gewinnmargen in der Branche unter
Druck./ajx/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0266 2022-05-20/16:18
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