Nach der Verkaufswelle vom Vortag hat sich die Lage an der US-Technologiebörse Nasdaq zur Wochenmitte wieder beruhigt. Sie profitierte davon, dass die ehemalige US-Notenbank-Präsidentin und aktuelle Finanzministerin, Janet Yellen, ihre Aussagen über mögliche Zinserhöhungen relativierte. Als nur kurzer Stimmungsdämpfer vor allem für die Standardwerte erwiesen sich am Mittwoch die jüngsten Konjunkturdaten.

Zuletzt legte der Nasdaq 100 um 0,57 Prozent auf 13 621,25 Punkte zu. Tags zuvor hatte der technologielastige Auswahlindex knapp zwei Prozent im Minus geschlossen. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der es am Dienstag noch auf den letzten Metern knapp ins Plus geschafft hatte, gewann 0,17 Prozent auf 34 189,43 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,34 Prozent auf 4178,84 Zähler bergauf.

In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem US-Magazin "Atlantic" hatte Yellen gesagt, dass höhere Zinsen zur Vermeidung einer Überhitzung der amerikanischen Wirtschaft nötig werden könnten. Wenig später relativierte sie ihre Äußerungen: Auf einer Online-Veranstaltung des "Wall Street Journal" sagte Yellen, sie habe keine Zinsprognose oder -empfehlung abgeben wollen.

Derweil trübte sich die Stimmung im US-Dienstleistungssektor im April überraschend ein, wie der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) zeigte - Analysten hatten mit einer Verbesserung gerechnet. Der aktuelle Indexwert deutet allerdings weiter auf ein robustes Wachstum hin. Der Wert im Vormonat war zudem der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997.

Quartalszahlen der Unternehmen stießen auf ein uneinheitliches Echo. General Motors (GM) trotzte Produktionsproblemen aufgrund von Computerchip-Engpässen: Der Autobauer erzielte dank einer anhaltend hohen Nachfrage nach Stadtgeländewagen (SUV) und Pick-up-Trucks einen überraschend hohen Nettogewinn. Die Aktien legten daraufhin um fast dreieinhalb Prozent zu.

Die Anteilscheine der amerikanischen Telekom-Tochter T-Mobile US gewannen rund vier Prozent. Das Mobilfunkunternehmen erwartet nach einem starken ersten Quartal in diesem Jahr einen höheren operativen Gewinn und mehr neue Kunden als bisher. Zudem rechnet T-Mobile-Chef Mike Sievert mit höheren Einsparungen im Tagesgeschäft aus der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint vor gut einem Jahr.

Die Match Group, Mutterkonzern der Dating-Plattform Tinder, rechnet nach einem ebenfalls starken Jahresauftakt weiter mit glänzenden Geschäften. "Wir sehen einem Sommer der Liebe entgegen", verkündete Vorstandschefin Shar Dubey. Die Aktien gewannen 5,7 Prozent.

Dagegen büßten Lyft-Papiere gut vier Prozent ein. Aufgrund anhaltender Belastungen wegen der Corona-Krise gingen die Erlöse des US-Fahrdienstvermittler deutlich zurück, während der Verlust hoch blieb. Dass der Markt mit noch Schlimmerem gerechnet hatte und Lyft am Ziel festhielt, im dritten Quartal profitabel zu werden, half nicht. Die Titel von Konkurrent Uber , der nach Börsenschluss seine Zahlen vorlegt, verloren rund zwei Prozent.

Die Anteilseigner der Hotelkette Hilton Worldwide mussten nach der Bekanntgabe eines Quartalsverlusts einen Kursabschlag von zweieinhalb Prozent verkraften./gl/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0325 2021-05-05/17:33

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