Der sich weiter zuspitzende Handelskonflikt zwischen den zwei weltweit größten Volkswirtschaften USA und China hat die Kurse in New York am Donnerstag schwer belastet. Der Dow Jones Industrial verlor im frühen Handel 1,28 Prozent auf 25 634 Punkte und fiel damit erstmals seit Ende März wieder unter die Marke von 25 700 Zählern.

Für Enttäuschung sorgten ferner die Umsatzziele des Technologiekonzerns Intel für die kommenden Jahre. Das drückte auf die Stimmung der Anleger für die IT-Branche generell: Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 1,63 Prozent auf 7493,20 Punkte ein. Der breit aufgestellte S&P 500 fiel um 1,25 Prozent auf 2843,58 Zähler.

Bevor an diesem Tag die Handelsgespräche in Washington fortgesetzt werden, hatte US-Präsident Donald Trump während einer Wahlkampfveranstaltung in Florida Chinas Führung erneut des Wortbruchs bezichtigt. Er bekräftigte, ab Freitag die bereits geltenden Sonderzölle auf Importe aus China von 10 auf 25 Prozent anheben zu wollen, während China "Gegenmaßnahmen" ankündigte.

Trump habe mit seinen Drohungen "die Aktienmärkte in dieser Woche in Geiselhaft genommen" und zugleich sogenannten sicheren Häfen wie Gold, Franken oder Yen Auftrieb verliehen, sagte Marktanalyst Salah Bouhmidi von DailyFX. Nicht nur der erneut hochkochende Zollstreit verunsichere, auch drohe nun der Iran zur nächsten Gefahrenquelle für die Finanzmärkte zu werden.

Im Dow stehen die Aktien von Intel und Walt Disney im Blick. Der Halbleiter-Riese Intel enttäuschte an der Börse mit der Umsatzprognose für die nächsten drei Jahre, was der Aktie einen Verlust von fast sechs Prozent einbrockte. Intel hatte erst Ende April seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Papiere von IBM büßten 3,3 Prozent ein.

Der Hollywood-Riese Walt Disney überzeugte mit den Zahlen zum ersten Quartal, die die Erwartungen am Markt deutlich übertrafen. Mit seinem Marvel-Epos "Avengers" bricht das Unternehmen zudem weiterhin Rekorde. Der Aktienkurs konnte sich jedoch mit minus 1,2 Prozent dem schwachen Börsenumfeld nicht entziehen.

Neues gibt es im milliardenschweren Bieterwettkampf um Anadarko . Chevron erteilte der Hoffnung des Ölförderers Anadarko auf eine Anhebung seiner Offerte eine Absage und will stattdessen die Aktienrückkäufe ausweiten.

Kreisen zufolge hatte Anadarko gehofft, dass Chevron den Bieterwettkampf weiter vorantreibt, nachdem Occidental Petroleum in diesen eingestiegen war und mit einem Gebot Chevron zunächst ausgestochen hatte. Während die Aktien von Anadarko um 3 Prozent fielen und Occidential um 6,2 Prozent, legten die von Chevron um 2,2 Prozent zu.

In den Fokus rückt zudem der Börsengang von Uber . Erwartet wird, dass der Online-Fahrvermittler an diesem Tag den Ausgabepreis für seine Aktie bekannt gibt und am Freitag dann den Schritt aufs Parkett wagt. Die Nachfrage nach Uber-Aktien hält sich allerdings laut US-Medien in Grenzen. Das Unternehmen dürfte seine Papiere in der Mitte der Preisspanne von 44 bis 50 Dollar oder vielleicht sogar unterhalb der 47 Dollar an Investoren losschlagen, berichteten "Wall Street Journal" und CNBC am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf informierte Kreise.

"Es war bisher immerhin ein großes Jahr für IPOs", kommentierte Analyst Michael Hewson von CMC Markets und verwies auf Levi Strauss, Lyft , Pinterest , Zoom Communications und Beyond Meat. Weitere wie womöglich die von Avantor und WeWork dürften folgen./bek/stk

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0305 2019-05-09/16:48

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