Die Kauflust der Anleger hat manchen US-Indizes am Freitag im Frühhandel weitere Rekorde beschert. Gegen Ende der ersten Handelsstunde ließ der Schwung dann aber etwas nach. Der Dow Jones Industrial , der als einziger im Frühhandel keine Bestmarke schaffte, war zuletzt mit 0,19 Prozent ins Minus abgerutscht auf 30 982,96 Punkte. Für die erste Jahreswoche 2021, in der er es erstmals über die 31 000 Punkte schaffte, steuert der Dow aber noch auf einen Gewinn von 1,2 Prozent zu.

Andere Indizes schlugen sich besser: Der marktbreite S&P 500 stieg zuletzt noch leicht um 0,15 Prozent auf 3809,50 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,46 Prozent auf 12 999,11 Punkte. Er stand im Frühhandel erstmals über der 13 000er Marke.

Nach den jüngsten politischen Entscheidungen zugunsten der vom designierten Präsidenten Joe Biden angeführten US-Demokraten hofften die Investoren auf ein etwas ruhigeres und beständigeres politisches Umfeld, erläuterte Analyst Neil Wilson von Markets.com. Sie setzten auf eine Ausweitung der Wirtschaftshilfen sowie anhaltende Unterstützung durch die Notenbanken.

Untermauert wurde diese Hoffnung von enttäuschend ausgefallenen Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember. Angesichts dessen dürfte sich die US-Notenbank Fed in ihrer ultra-expansiven Geldpolitik bestätigt sehen, schrieben die Experten der Helaba. Die Geldflut der Zentralbanken gilt als einer der wichtigsten Treiber der Börsenrally.

Zur vergleichsweise guten Stimmung im Technologiesektor trugen Halbleiterwerte bei. So rückten nach einer optimistischen Umsatzprognose die Titel von Micron Technology nach früher Rally zuletzt noch um 1,2 Prozent vor. International hatten starke Geschäftszahlen von STMicroelectronics und des Tech-Riesen Samsung schon in Europa und Asien die Branchenwerte angetrieben.

Von Tesla bekommen die Anleger auch am Freitag nicht genug, das Thema E-Mobilität zieht sie weiter in Scharen an. Die Papiere des Elektroautobauers setzten ihre Rekordrally mit einem Kurssprung um fast sechs Prozent fort. Bereinigt um einen im August vollzogenen Aktiensplit wurden sie erstmals über der Marke von 850 Dollar gehandelt.

Derweil gab es auch Spekulationen um eine Kooperation zwischen Apple und Hyundai bei der Entwicklung eines selbstfahrenden Elektroautos. Dies hatte am Freitag aber vor allem die Aktien des südkoreanischen Autobauers mit plus 19 Prozent mächtig nach oben getrieben. Bei Apple blieb eine klare Reaktion aus, die Aktie blieb zuletzt unverändert zum Vortag.

Bei Boeing brachte es die Anleger ein wenig ins Zögern, dass das Desaster um den Absturzflieger 737 Max den Flugzeugbauer teuer zu stehen kommt. Der Konzern zahlt eine Strafe von mehr als 2,5 Milliarden Dollar zur Beilegung strafrechtlicher Verfahren. Die Aktien wurden daraufhin 0,4 Prozent tiefer gehandelt.

Positive Impfstoffmeldungen stützten dagegen die Aktien des Impfstoff-Entwicklers Biontech . Dessen mit Pfizer entwickeltes Vakzin soll laut einer ersten Analyse auch gegen die neuen Varianten des Coronavirus wirken, die zuerst in Großbritannien und Südafrika nachgewiesen wurden. Dies geht aus einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Texas und dem US-Pharmaunternehmen Pfizer hervor. Die in New York notierten Biontech-Anteile schnellten um 5,4 Prozent hoch./tih/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0251 2021-01-08/16:47

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