NEW YORK (dpa-AFX) - Nach deutlichen Erholungsgewinnen an den US-Börsen zur Wochenmitte ist es am Donnerstag wieder abwärts gegangen. Schwache Quartalszahlen und ein trüber Ausblick des Chipherstellers Micron Technology drückten ebenso auf die Stimmung wie die überraschend starke Eintrübung der Wirtschaftsaussichten im November. Die vor dem Handelsstart veröffentlichten Konjunkturdaten waren dagegen robust ausgefallen.

Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial weitete im frühen Handel seine Auftaktverluste aus und fiel um 1,36 Prozent auf 32 922,67 Punkte. Der S&P 500 verlor 1,78 Prozent auf 3809,37 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sackte um 2,79 Prozent auf 10 922,90 Punkte ab.

Die konjunkturellen Aussichten in den USA trübten sich im vergangenen Monat weitaus stärker als erwartet ein. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren war zum neunten Mal in Folge rückläufig und fiel im Vergleich zum Oktober um 1,0 Prozent. Analysten hatten im Schnitt dagegen nur mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet. Robust dagegen waren die zuvor bekannt gegebenen Daten ausgefallen. So wuchs die US-Wirtschaft im Sommer einer dritten Schätzung zufolge etwas stärker als zuvor mitgeteilt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe blieben zudem unter den Erwartungen.

Unter den Einzelwerten stachen im Nasdaq-Auswahlindex die Aktien von Micron mit einem Verlust von 5,0 Prozent heraus. Der größte US-Speicherchiphersteller hatte am Mittwoch nach Börsenschluss für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres einen Umsatzeinbruch sowie einen hohen Verlust gemeldet. Auch für das laufende Jahresviertel erwartet er wenig Aussicht auf Besserung. Deshalb sollen mit massiven Investitionskürzungen, einem Stellenabbau und Einschnitten bei der Vergütung des Managements die Kosten gesenkt werden. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt.

Im Sog dieser Negativ-Schlagzeilen büßten auch andere Branchenkollegen ein: Texas Instruments gaben knapp 3 Prozent ab. Intel verloren 3,4 Prozent. AMD sanken um 5,8 Prozent und Nvidia verloren 6,2 Prozent. Unter den Ausrüstern für die Halbleiterindustrie gaben Applied Materials um 7,3 Prozent nach und Lam Research sackten um 9,5 Prozent ab.

Abwärts ging es auch für die Aktien des Elektroautoherstellers Tesla . Sie büßten 3,6 Prozent ein und befinden sich nun auf dem Niveau vom November 2020. Allein seit Anfang 2022 steht inzwischen ein Kursverlust von etwas über 60 Prozent zu Buche, womit Tesla einer der schwächsten Werte im Nasdaq 100 ist, der im selben Zeitraum nur etwa halb so viel verloren hat. Dass der Autobauer US-Käufern seiner zwei günstigsten Modelle deutlich höhere Preisnachlässe gewährt als noch Anfang Dezember, lastet offenbar auf der Stimmung.

In New York gelistete Anteilscheine chinesischer Unternehmen hielten sich stabil. Ein Bericht, dem zufolge China die Quarantänezeit für Einreisende aus Übersee verkürzen will, stützte die Papiere des Internethändlers Alibaba , des Suchmaschinenbetreibers Baidu und der E-Commerce-Plattform Pinduoduo ./ck/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0201 2022-12-22/16:48

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