Nach einem freundlichen Wochenstart hält sich
die Kaufbereitschaft der Anleger an der Wall Street in Grenzen. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial konnte sich am
Dienstag nach einem lustlosen Auftakt immerhin etwas berappeln und
stieg zuletzt um 0,17 Prozent auf 26 874,11 Punkte. Der marktbreite
S&P 500 gewann 0,19 Prozent auf 3012,30 Punkte.
Derweil kam der technologielastige Nasdaq 100 mit
eine Plus von 0,01 Prozent auf 7941,46 Zähler kaum von der Stelle.
Im Fokus stand die auf vollen Touren laufende Berichtssaison, deren
jüngste Resultate sehr unterschiedlich aufgenommen wurden. Im
Hintergrund schwelt unterdessen weiter der immer noch ungelöste
Handelskonflikt zwischen den USA und China.
Die heftigsten Kursausschläge waren im Nasdaq 100 zu beobachten. Die
Aktien von Biogen schossen um gut ein Viertel ihres
Werts nach oben und waren damit unangefochtener Index-Spitzenreiter.
Für Euphorie sorgte die Entscheidung des Pharmakonzerns und seines
japanischen Forschungspartners Eisai, nach Gesprächen mit der
US-Arzneimittelbehörde FDA den Zulassungsprozess für ihr
Alzheimer-Medikament Aducanumab nun doch fortsetzen. Dass Biogen
zudem überraschend gute Quartalsresultate vorlegte, spielte nach
Einschätzung der schweizerischen Bank Credit Suisse keine Rolle für
die Anleger.
Schlusslicht im Index war dagegen Hasbro mit einem
Kursrutsch von knapp 14 Prozent. Der Quartalsbericht des
Spielzeugherstellers war für die Anleger eine bittere Enttäuschung -
der Gewinn je Aktie (EPS) verfehlte laut Neil Wilson vom Handelshaus
Markets.com. die Erwartungen "meilenweit".
Im Dow führte Procter & Gamble mit einem Plus von
über dreieinhalb Prozent die Gewinnerliste an. Der
Konsumgüterkonzern war mit einem starken Wachstum in das neue
Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und Ergebnis fielen im ersten
Quartal (per Ende September) höher aus als von Marktexperten
erwartet. Zudem ist das Unternehmen nun für das Geschäftsjahr etwas
zuversichtlicher als bisher.
Beim Indexnachbarn United Technologies reichte es
immerhin für einen Kursanstieg um rund ein Prozent. Der
Industriekonzern bekommt auf seinem Weg zum reinen
Luftfahrt-Unternehmen Rückenwind aus dem laufenden Geschäft: Im
dritten Quartal hatten der konzerneigene Triebwerksbauer Pratt &
Whitney und der Luftfahrt-Zulieferer Collins Aerospace so stark
zugelegt, dass Konzernchef Gregory Hayes seine Mindestziele für den
Jahresumsatz und den Gewinn aus dem Tagesgeschäft erneut nach oben
setzte.
Dass der Sportartikelhersteller Under Armour einen
Wechsel an seiner Konzernspitze eingeleitet hat, stieß am Markt auf
ein positives Echo: Die Titel des Adidas-Konkurrenten
gewannen gut vier Prozent. Der bislang für das Tagesgeschäft
zuständige Vorstand Patrik Frisk wird Anfang 2020 den Chefposten von
Unternehmensgründer Kevin Plank übernehmen. Plank gibt nach 23
Jahren den Vorstandsvorsitz ab. Er bleibt jedoch geschäftsführender
Chef des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist.
Die Anteilseigner von Harley-Davidson konnten sich
über ein Kursplus von knapp sechs Prozent freuen. Zwar hatte der
traditionsreiche Motorradbauer im dritten Quartal weiter unter
Handelskonflikten und einer schwachen Nachfrage auf dem
US-Heimatmarkt gelitten. Doch sowohl der Gewinneinbruch als auch der
Umsatzrückgang fielen nicht so schlimm wie befürchtet aus.
Wenig Begeisterung lösten derweil die Geschäftszahlen von McDonald's
aus. Die Fast-Food-Kette hatte zwar den
Quartalsumsatz gesteigert - aber nicht so stark wie von Analysten
erwartet. Zudem enttäuschte auch die Gewinnentwicklung. Die Aktien
verloren als einer der schwächsten Werte im US-Leitindex etwa drei
Prozent.
Der Deutsche-Post-Rivale United Parcel Service (UPS)
hatte mit einem Gewinnsprung die Analystenschätzungen
übertroffen. Dass die Aktien dennoch knapp zweieinhalb Prozent
einbüßten, führten Marktbeobachter auf eine schwache
Umsatzentwicklung sowie den angekündigten Rückzug des für das
Tagesgeschäft verantwortlichen Vorstands Jim Barber auf das
Altenteil zurück. Bisher war Barber als möglicher Nachfolger von
Konzernchef David Abney gehandelt worden./gl/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0238 2019-10-22/17:26
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