Eine zuvor erhoffte Erholung von den jüngsten Turbulenzen im Technologiesektor ist am Mittwoch an den US-Börsen ausgeblieben. Der von diesen Branchenwerten geprägte Auswahlindex Nasdaq-100-Index fiel im frühen Mittwochshandel nochmals um 1,58 Prozent auf 12 986,814 Punkte. Über weite Strecken war zuvor eigentlich noch ein freundlicher Start erwartet worden.

Der Dow Jones Industrial gab im Frühhandel um 0,21 Prozent auf 31 472,39 Punkte nach. Bei dem Leitindex hatte es vorbörslich noch danach ausgesehen, als könne er seinem bisherigen Rekord nahe kommen. Am Vortag hatte er die Bestmarke von 31 653,48 Punkten nur um Nachkommastellen verpasst. Der marktbreite S&P 500 sank außerdem um 0,43 Prozent auf 3864,81 Zähler.

Die Furcht vor einer steigenden Inflation und höheren Marktzinsen, die zuletzt die heiß gelaufenen Technologieaktien besonders stark belastet hatte, blieb auch an diesem Mittwoch in den Köpfen der Anleger. Die Rendite der zehnjährigen US-Rentenpapiere erreichte ein Einjahreshoch. Der Beschwichtigungseffekt durch Aussagen des US-Notenbank-Vorsitzenden Jerome Powell vom Vortag hielt damit nicht lange an.

Dieser hatte gesagt, die Inflation sei noch weit von den Zielen der Fed entfernt und die Währungshüter seien weiter bereit, zur Stützung der Wirtschaft geldpolitisch aus dem Vollen zu schöpfen. Laut Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda Europe befinden sich die Börsen wegen der Zinsfrage aber in rauem Fahrwasser. Als bekannter Vertreter der Tech-Branche rutschten die auch im Dow gelisteten Papiere von Apple am Mittwoch um 2,2 Prozent ab.

Die Aktien von Johnson & Johnson gehörten im Dow mit einem Anstieg um ein halbes Prozent zu den positiven Werten. Sie reagierten damit auf eine Einschätzung der US-Arzneimittelbehörde FDA, wonach das in den USA vor der Zulassung stehende Corona-Vakzin des Pharmakonzerns sicher und effektiv sei.

Nach oben ging es im Leitindex sonst noch für die Bankaktien. Höhere Zinsen gelten bei den Finanzinstituten als gemeinhin förderlich für das Alltagsgeschäft etwa mit Krediten. Die Papiere von Goldman Sachs kletterten um 1,9 Prozent und jene von JPMorgan immerhin im 0,9 Prozent.

Zum Spitzenreiter wurden die Titel des Flugzeugbauers, die sich in der Hoffnung auf Corona-Lockerungen derzeit in einer Rally gemeinsam mit Reisewerten befinden. Die Papiere von Boeing rückten um 2,7 Prozent vor. Jene der Fluggesellschaften American , United und Delta gewannen am breiteren Markt zwischen 3,1 und 5,2 Prozent.

Unter den Nebenwerten waren die Aktien von McAfee gefragt. Zuletzt zogen sie um 5,5 Prozent an, nachdem der Sicherheitssoftware-Hersteller mit seinem Umsatz die Analystenerwartungen übertroffen hatte. Beflügelnd wirkte zudem eine Hochstufung der Titel durch die Deutsche Bank.

Der irische Arzneimittelentwickler Icon will für rund zwölf Milliarden Dollar den US-Auftragsforscher PRA Health Sciences übernehmen. Damit wollen die beiden Firmen einen führenden Anbieter in der klinischen Forschung schmieden. Die PRA-Papiere schossen daraufhin um fast 20 Prozent in die Höhe. Icon rutschten in London um 4,6 Prozent ab.

Ein auf Insider-Informationen beruhender Bloomberg-Bericht, wonach die chinesische Taxi-Alternative Didi in den westeuropäischen Markt einsteigen will, färbte derweil negativ auf Uber ab. Die Titel des Fahrdienstvermittlers verloren 3,2 Prozent./tih/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0323 2021-02-24/16:19

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