An der Wall Street haben die Anleger am
Dienstag nach der Schwäche zu Wochenbeginn viel Mut geschöpft.
Anlass dazu gaben ihnen neue Signale im Handelsstreit zwischen den
USA und China. Aus den Vereinigten Staaten hieß es, neue Zölle auf
chinesische Importe sollten in den Dezember verschoben werden. Aus
China wiederum wurden telefonische Gespräche mit den USA in zwei
Wochen in Aussicht gestellt.
Unter den Anlegern keimte wieder Hoffnung auf, dass es doch noch
Fortschritte im festgefahrenen Zollstreit geben könnte. Der Dow
Jones Industrial schaffte es nach zunächst noch
verhaltenem Start schon früh, sich deutlich ins Plus abzusetzen.
Nach etwas mehr als einer Handelsstunde rückte er um 1,78 Prozent
auf 26 358,42 Punkte vor.
Der marktbreite S&P 500 zog um 1,75 Prozent auf
2933,44 Punkte an und der technologielastige Nasdaq 100
brachte es mit 7741,62 Zählern sogar auf einen
Kurssprung um 2,38 Prozent. Die US-Technologiebranche gilt als
besonders eng verbunden mit Fernost, daher profitierten die Aktien
hier überproportional von den Nachrichten.
Die US-Regierung wird die Einführung der jüngst angekündigten
Strafzölle auf Importe aus China für einige Produktgruppen
verschieben. Der ursprünglich für September geplante Zollsatz in
Höhe von zehn Prozent soll für Mobiltelefone, Laptops, Monitore,
bestimmtes Spielzeug und manche Schuhe und Kleidungsstücke erst ab
15. Dezember gelten, wie der US-Handelsbeauftragte am Dienstag
mitteilte . Damit wird das Weihnachtsgeschäft in den USA wohl noch
kaum von den Zöllen betroffen sein.
Bei den Anlegern der iPhone-Konzerns Apple führte
dies zu großer Erleichterung, die Aktie schoss an der Dow-Spitze um
4,8 Prozent nach oben. Die Aktie galt zuletzt als besonders deutlich
von der herrschenden Unsicherheit belastet, unter anderem wegen der
engen Beziehungen mit dem Auftragsfertiger Foxconn. Vor einigen
Tagen hatte die Apple-Aktie ihren tiefsten Stand seit Mitte Juni
erreicht.
Auch bei den Spielzeugherstellern Mattel und Hasbro
zogen die Papiere nach den Nachrichten und der
Erleichterung mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft
plötzlich kräftig an. Mattel gewannen 6,4 Prozent und Hasbro zogen
um 5,3 Prozent an. Mit 119 Dollar peilen letztere Aktien nun
allmählich wieder ihren bisherigen Rekord bei 126,87 Dollar an.
Am breiteren Markt setzten die Aktien von General Electric
nach ihren jüngsten Flaute wieder zu einem
Erholungsversuch an, zuletzt kletterten sie um 5,5 Prozent. Wie es
hieß, gab ein umfangreicher Aktienkauf durch den Konzernchef den
Anstoß dazu. Wie aus Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC
hervorgeht, hat Lawrence Culp Aktien im Wert von 3 Millionen
US-Dollar gekauft und mit diesem Schritt bei den Anlegern neues
Vertrauen geschürt.
Zahlen gab es am Dienstag nur von einigen Nebenwerten zu
verarbeiten. Die in New York gelisteten Aktien von JD.com
zogen um 8,7 Prozent an. Der chinesische
E-Commerce-Konzern und Wettbewerber des Online-Handelsriesen Alibaba
hatte im abgelaufenen Quartal überraschend einen
Überschuss erwirtschaftet und auch den Umsatz stärker als erwartet
gesteigert. Alibaba selbst berichtet am Donnerstag, hier kletterten
die ebenfalls in New York gelisteten Aktien um 3,8 Prozent.
Die Titel von Advance Auto Parts dagegen fielen um
1,4 Prozent wegen schwacher Quartalszahlen. Die Analysten von Morgan
Stanley stellten daraufhin in Frage, dass der
Autoteile-Einzelhändler seinen Ausblick noch erreichen kann.
Immerhin konnten die Aktien ihre Verluste dabei aber schon deutlich
mit dem anspringenden Markt reduzieren. Sie waren zuvor schon um bis
zu 8,5 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr
gefallen./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0274 2019-08-13/16:58
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