Nach zwei starken Börsentagen in Folge droht den US-Aktienmärkten am Donnerstag zunächst etwas die Luft auszugehen. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der am Dienstag und Mittwoch um insgesamt 4,4 Prozent vorgerückt war, legte im frühen Handel noch um 0,15 Prozent auf 25 588 Punkte zu. Anleger nahmen bei solchen Titeln, die zuletzt stark gestiegen waren, Kursgewinne mit.

Keine guten Nachrichten gab es von der Konjunktur: So ist die US-Wirtschaft im ersten Quartal wegen der Corona-Krise noch etwas stärker geschrumpft als Analysten erwartet hatten. Auch brachen die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im April erneut ein.

Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,24 Prozent auf 3043 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,31 Prozent auf 9472 Punkte zu.

Investoren reagierten zudem allergisch auf überraschend schwache Quartalszahlen von Unternehmen. Das Coronavirus hat sowohl bei der international agierenden Modekette Abercrombie & Fitch als auch bei der zu den weltweit größten PC-Hersteller zählenden HP Inc. tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Aktien von Abercrombie & Fitch sackten um 9 Prozent ab und die von HP brachen sogar um fast 12 Prozent ein.

Rückenwind erhalten die US-Aktienmärkte hingegen von Boeing . Der Konzern hat die Produktion des nach zwei Abstürzen mit Startverboten belegten Krisenjets 737 Max wieder aufgenommen. Boeing war wegen des Fliegers tief in die Krise geraten, bevor die Corona-Reisebeschränkungen für zusätzliche Verwerfungen sorgten. Boeing-Aktien gewannen an der Spitze des Dow 3,7 Prozent. Analysten hatten in den vergangenen Monaten immer wieder auf die große Bedeutung des Konzerns für die gesamte US-Wirtschaft hingewiesen.

Die Blicke richten sich zudem erneut auf Twitter. Nach der Empörung Donald Trumps über einen Faktencheck eines seiner Tweets hat das Weiße Haus nun eine Verfügung des US-Präsidenten zu Online-Plattformen angekündigt. Laut Medienberichten könnte Trump den umfassenden rechtlichen Schutz von sozialen Medien ins Visier nehmen. Twitter-Aktien verloren 2,3 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits um 2,8 Prozent gefallen waren.

Der Ölkonzern Chevron reagiert auf das aktuell schwierige Marktumfeld mit einem Arbeitsplatzabbau. Der Energieriese will ungefähr 10 bis 15 Prozent der knapp 45 000 Stellen im Konzern streichen. Chevron-Aktien verloren 2,6 Prozent und in ihrem Fahrwasser die Papiere von ExxonMobil 1,7 Prozent./bek/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0329 2020-05-28/16:41

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