Die Anleger an den US-Aktienmärkten haben am Donnerstag wegen des handelspolitischen Hickhacks zwischen den USA und China Vorsicht walten lassen. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,20 Prozent bei 27 766,29 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,16 Prozent auf 3103,54 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,22 Prozent auf 8265,62 Punkte.

Der jüngste Nachrichtenfluss zum Zollkonflikt lieferte kein eindeutiges Bild. So gab es Meldungen, die eine baldige Einigung auf ein erstes Handelsabkommen unwahrscheinlich erscheinen lassen. Dann gab es Stimmen aus Peking, die positiver klangen. Hinzu kam am Donnerstag ein Pressebericht, wonach China die US-Handelsdelegation zu weiteren Gesprächen eingeladen habe. Frische US-Konjunkturdaten zeigten kaum Einfluss auf die Kurse.

So war der Philly-Fed-Index, der die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia misst, im November besser ausgefallen als von Ökonomen erwartet. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war stabil geblieben, während Volkswirte einen Rückgang erwartet hatten. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren war im Oktober zum dritten Mal in Folge gesunken. Die Verkäufe bestehender Häuser waren im Oktober etwas schwächer ausgefallen als prognostiziert.

Berichte über eine wohl unmittelbar bevorstehende Übernahme des Brokers TD Ameritrade durch den Konkurrenten Charles Schwab für 26 Milliarden Dollar lösten bei den Aktien beider Unternehmen ein Kursfeuerwerk aus. TD Ameritrade schossen um knapp 17 Prozent in die Höhe, Charles Schwab gewannen mehr als 7 Prozent.

Der Kopierer- und Druckerhersteller Xerox hält an einer Übernahme des PC-Herstellers HP Inc weiterhin fest, obwohl dieser das vorliegende Angebot vor wenige Tagen abgelehnt hatte. Falls es bis Montag zu keiner einvernehmlichen Einigung mit der Unternehmensführung von HP komme, will Xerox deren Aktionäre von seinem Angebot überzeugen. Die Xerox-Aktien gewannen 1,0 Prozent, HP-Papiere sanken um 0,3 Prozent.

Auch im Luxusgütersektor dreht sich das Übernahmekarussell weiter. Kreisen zufolge lässt im Kampf um den Kauf des US-Juweliers Tiffany der französische Interessent LVMH nicht locker. Der Luxusgüterkonzern habe das Gebot auf etwa 130 US-Dollar je Aktie erhöht, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ende Oktober hatte LVMH zehn Dollar weniger geboten. Tiffany-Papiere legten um 2,6 Prozent zu.

Amgen hob nach der Übernahme eines Medikaments erneut seine Jahresziele an. Zuletzt hatte der Biotechkonzern Ende Oktober den Ausblick erhöht. Amgen bezahlt 13,4 Milliarden Dollar in bar für das Schuppenflechte-Mittel Otezla des Rivalen Celgene. Die Amgen-Anteilscheine legten um 1,0 Prozent zu. Celgene verbuchten lediglich ein Plus von 0,1 Prozent.

Im US-Einzelhandel ging der Zahlenreigen mit dem Quartalsbericht von Macy's weiter. Die Kaufhauskette hatte bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Gewinnziele gekürzt und bekam dafür mit einem Kursverlust von 2,3 Prozent die Quittung.

Der Eurokurs bewegte sich im US-Handel auf etwas niedrigerem Niveau als im europäischen Geschäft. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,1061 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1091 (Mittwoch: 1,1059) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9016 (0,9042) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben um 7/32 Punkte auf 99 26/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 1,77 Prozent./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0355 2019-11-21/22:31

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