NEW YORK (dpa-AFX) - Am New Yorker Aktienmarkt ist es am Donnerstag
wieder bergauf gegangen. Während die Anleger gespannt auf den
Zinsentscheid der US-Zentralbank Fed in der kommenden Woche warten,
sorgten wöchentliche Arbeitsmarktdaten für etwas Entlastung bei der
Frage, ob nach den Leitzinsanhebungen der australischen und
kanadischen Notenbank auch die US-Zentralbank Fed vielleicht noch
weitere Zinsanhebungen plant.
Eine unerwartet hohe Zahl an Erstanträgen ist zwar kein gutes Signal
für die Wirtschaft, aber womöglich im Sinne der Fed bei ihrem Kampf
gegen die Inflation. Dies trieb vor allem die Tech-Werte im Nasdaq
100 an, der um 1,27 Prozent auf 14 484,54 Punkte
stieg. Er erholte sich damit von seinem Kursrutsch vom Vortag. Die
Technologiebranche gilt als besonders anfällig für
Zinsspekulationen, die nun wieder abkühlten.
Nach verhaltenem Start kam der Leitindex Dow Jones Industrial
mit 33 833,61 Punkten auf ein Plus von 0,50 Prozent.
Auffällig war, dass er kurz vor Schluss mit 33 873 Punkten sein
höchstes Niveau seit Anfang Mai erreichte. Der marktbreite S&P 500
beendete den Handel 0,62 Prozent höher bei 4293,93
Zählern.
Getragen wurde der Nasdaq-Anstieg weiter von Aktien, die bei
Anlegern Fantasie rund um Künstliche Intelligenz (KI) wecken. Dazu
gehörten am Donnerstag die Adobe-Aktien , die um fünf
Prozent anzogen. Auf einer Konferenz für digitale Erlebnisse habe
der Softwarekonzern neue Produkte und Funktionen mit generativer KI
vorgestellt, schrieb der RBC-Analyst Matthew Swanson. Er betonte,
ihm gefalle weiterhin die strategische Ausrichtung des Unternehmens.
Amazon kamen immerhin auf ein Plus von 2,5 Prozent. Hier erwähnte
der UBS-Analyst Lloyd Walmsley, dass er im vierten Quartal
KI-bedingt mit einer Beschleunigung der Geschäfte in der
Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) rechnet. Tesla setzten
außerdem ihre Rally mit einem Anstieg um 4,6 Prozent fort. In diesem
Jahr haben sie als einer der besten Nasdaq-Werte schon 90 Prozent an
Wert gewonnen.
Auch T-Mobile US gehörte an der Nasdaq mit drei
Prozent Plus zu den Gewinnern, was Börsianer mit einer Hochstufung
auf "Outperform" durch Wolfe Research begründeten. Die Papiere
stabilisierten sich auf ihrem zuletzt gesunkenen Kursniveau, das
nach Ansicht der Experten nicht gerechtfertigt ist. Die Aktien waren
zuletzt auf ihrem niedrigsten Stand seit gut einem Jahr angekommen.
Ansonsten schauten die Anleger auf den strauchelnden
Videospiele-Händler Gamestop , der mit seinem Umsatz
für das erste Geschäftsquartal enttäuschte und seinen
Geschäftsführer Matt Furlong feuerte. Die Aktien brachen um fast 18
Prozent ein, zeitweise sogar noch um einiges mehr. Dies eliminierte
die Kursgewinne der vergangenen vier Wochen fast komplett.
Ähnlich schlecht war auch die Reaktion auf die Quartalszahlen von
Smartsheet . Nach einer Kursverdopplung seit November
ging es hier um 17,5 Prozent bergab. Es dürfte den Anlegern nicht
gefallen haben, dass die Software-Plattform für Arbeitsmanagement
den Ausblick für den Jahresumsatz nicht angehoben hat, hieß es von
der Berenberg Bank.
Der Euro wurde zuletzt nah am Tageshoch zu 1,0781
US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den
Referenzkurs auf 1,0737 (Mittwoch: 1,0717) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,9314 Euro. Die Kurse von US-Staatsanleihen waren ins
Plus gedreht. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen stieg
zuletzt um 0,46 Prozent auf 113,73 Punkte. Die Rendite für
zehnjährige Papiere lag bei 3,72 Prozent./tih/men
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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