Am US-Aktienmarkt ist zur Wochenmitte der Technologiesektor stärker unter Druck geraten als die Standardwerte. So verlor der Auswahlindex Nasdaq 100 0,55 Prozent auf 7472,29 Punkte und beendete damit seine mehrtägige Gewinnserie. Dieses Schicksal hatte am Vortag bereits den Dow Jones Industrial ereilt, am Mittwoch gab der US-Leitindex um 0,17 Prozent nach auf 26 004,83 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,20 Prozent auf 2879,84 Punkte.

Die anhaltenden Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China erweisen sich nach wie vor als Hemmschuh. Anleger gewichten die Handelssorgen und die damit verbundene wirtschaftliche Unsicherheit derzeit höher als mögliche Zinssenkungen, von denen die Aktienmärkte für gewöhnlich profitieren.

Die amerikanischen Verbraucherpreise für den Mai waren deutlicher zurückgegangen als erwartet. Die aktuell etwas schwächere Inflation wäre kein Hemmschuh für die Notenbank Fed, falls die ihre Geldpolitik lockern wollte, hieß es.

An der Nasdaq gerieten Halbleiterwerte besonders deutlich unter Druck: Für Micron Technology , Western Digital , Lam Research und Applied Materials ging es jeweils um mehr als 5 Prozent bergab. Papiere des Online-Netzwerks Facebook rutschten um 1,72 Prozent ab nach einem negativen Bericht im "Wall Street Journal".

Im Dow erholten sich die zuletzt von Fusionsplänen belasteten Titel von United Technologies etwas mit plus 0,92 Prozent. Nach skeptischen Aussagen von Trump hatte sich zuletzt auch William Ackman, Großaktionär von United Technologies, gegen ein Zusammengehen mit dem Rüstungskonzern Raytheon ausgesprochen. Raytheon gaben um weitere 0,35 Prozent nach. Banken waren schwach: Goldman Sachs und JPMorgan verloren 2,32 beziehungsweise 1,27 Prozent.

Die Aktien von Medidata Solutions verbilligten sich um 3,57 Prozent auf 91,37 Dollar, nachdem der französische Technologie-Konzern Dassault Systèmes mitgeteilt hatte, den Medizin-Softwareanbieter für 92,25 Dollar je Aktie in bar übernehmen zu wollen. Dassault bietet damit einen Aufschlag von 17 Prozent auf den Schlusskurs der Medidata-Aktien vom 18. April. Einen Tag später hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über das Interesse der Franzosen an dem US-Unternehmen berichtet. In den vergangenen Wochen hatte die Medidata-Aktie schon mehrfach deutlich über dem nun feststehenden Übernahmepreis notiert.

Tesla-Chef Elon Musk machte den Anlegern weiter Hoffnungen auf Rekordauslieferungen im laufenden Quartal. Es bestehe noch immer eine "faire Chance", den bisherigen Bestwert zu knacken, hatte Musk beim Aktionärstreffen des Elektroautobauers im kalifornischen Palo Alto gesagt. Nachhaltigen Eindruck hinterließen seine Aussagen bei den Anlegern nicht - die Aktien verloren 3,61 Prozent.

Bei den Papieren des Fleischersatzherstellers Beyond Meat ging die Achterbahnfahrt in die nächste Runde. Nach heftigen Vortagesverlusten legte der Kurs nun wieder zu und mit 12,64 Prozent auch wieder im zweistelligen Prozentbereich. Mehr als ein Fünftel des Börsenwertes verlor dagegen der texanische Gastronomie- und Entertainmentkonzern Dave & Busters Entertainment nach enttäuschenden Quartalszahlen.

Der Euro rutschte im New Yorker Handel unter 1,13 US-Dollar. Zuletzt wurden 1,1288 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1323 (Dienstag: 1,1320) Dollar festgesetzt. Somit hatte der Dollar 0,8832 (0,8834) Euro gekostet. Richtungsweisende zehnjährige Anleihen gewannen 7/32 Punkte auf 102 9/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,119 Prozent./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0283 2019-06-12/22:34

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.