Der Aufwärtsversuch an den US-Börsen ist am Freitag schnell in sich zusammengefallen. Hatte der Dow Jones Index mit der Startglocke noch zugelegt, so verabschiedete er sich mit einem Minus von 0,58 Prozent auf 28 989,73 Punkte ins Wochenende. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die mit dem chinesischen Coronavirus verbunden sind, strichen Anleger lieber Kursgewinne ein. Auf Wochensicht stand für den Dow ein Verlust von 1,2 Prozent zu Buche.

Zum Ende der vergangenen Woche hatte der Dow noch ein Rekordhoch erreicht, die Rally anschließend aber nicht fortsetzen können. Angesichts des Coronavirus setzten Anleger verstärkt auf als sicher geltende Anlagen: US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit stiegen auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Am Freitag erreichte das Virus erstmals auch Europa, in Frankreich wurden zwei Fälle der Lungenkrankheit bestätigt.

Der marktbreite S&P 500 verlor 0,90 Prozent auf 3295,47 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 0,82 Prozent auf 9141,47 Punkte ein.

Aktien von Intel legten nach starken Quartalszahlen um gut acht Prozent auf den höchsten Stand seit fast 20 Jahren zu. Sie eroberten damit mit großem Vorsprung die Spitze des Dow. "Das vierte Quartal war sehr gut dank eines sehr starken Geschäfts mit Datencentern", schrieb Analyst Stacy Rasgon vom Analysehaus Bernstein. Auch die Prognosen von Intel für das erste Quartal 2020 seien optimistisch.

Auf Rang zwei im Dow folgten die Papiere von American Express . Boni und andere Lockangebote für Kreditkartenkunden kosteten den Konzern zuletzt weniger Geld als Analysten befürchtet hatten. Der Kurs legte um knapp drei Prozent zu und erreichte ein Rekordhoch.

Aktien von Boeing zeigten sich schwankungsfreudig. Nach anfänglichen Gewinnen rutschte der Kurs um bis zu 1,7 Prozent ab. Belastet hatte eine Kreisemeldung, wonach der Flugzeugbauer wegen schleppender Nachfrage die Produktion des 787 Dreamliner weiter drosseln könnte. Anschließend drehte der Kurs wieder ins Plus und schloss 1,7 Prozent höher. Auslöser der Gewinne waren Spekulationen, die US-Luftfahrtbehörde FAA könnte den Unglücksflieger 737 Max noch vor der Jahresmitte wieder freigeben.

Broadcom rückten um 1,4 Prozent vor. Der Halbleiterspezialist hat einen mehrjährigen, milliardenschweren Auftrag von Apple für die Lieferung von Komponenten erhalten. Die Bank UBS strich die Aktien des Kabelnetzbetreibers und Internetanbieters Comcast von der Kaufliste. Dessen Kurs verlor daraufhin 2,3 Prozent.

Der Eurokurs lag zuletzt mit 1,1028 US-Dollar nur knapp über dem Tagestief von 1,1020 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1035 (Donnerstag: 1,1091) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9062 (0,9016) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 13/32 Punkte auf 100 18/32 Punkte zu und rentierten mit 1,69 Prozent./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0303 2020-01-24/22:19

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