Der eskalierende amerikanisch-chinesische
Handelskonflikt hat die Anleger an den US-Aktienmärkten am Montag
vergrault. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem
Minus von 2,38 Prozent bei 25 324,99 Punkten. Mit einem höheren
Tagesverlust war der US-Leitindex zuletzt am 3. Januar 2019 aus dem
Handel gegangen. Der breit gefasste S&P 500 fiel am
Montag um 2,41 Prozent auf 2811,87 Zähler. Der technologielastige
Nasdaq 100 sackte gar um 3,46 Prozent auf 7324,13
Punkte ab. Damit endete der Index mit dem höchsten Tagesminus seit
Anfang Dezember.
China schlägt im Handelsstreit mit den USA nun zurück: Ab 1. Juni
sollen bestehende Zölle auf amerikanische Waren erhöht werden. Knapp
2500 US-Produkte sollen demnach mit 25 Prozent Importzoll belegt
werden. Auf weitere Waren sollen ebenfalls Strafzölle erhoben
werden, allerdings mit niedrigeren Zollsätzen. Vergangene Woche
hatten die USA ihrerseits Zölle auf chinesische Waren im Wert von
200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent angehoben.
Vor allem zyklische Werte wurden verkauft. "Darin spiegelt sich die
Angst der Anleger wider, dass der Handelsstreit bald tiefere Kerben
in der Weltwirtschaft hinterlässt", sagte Analyst Jochen Stanzl von
CMC Markets. An den Börsen werde derzeit eine weitere Abkühlung des
Wachstums einkalkuliert. "Donald Trump tut so, als seien
Zollmehreinnahmen Nettogewinne. Nichts könnte weiter von der
Realität entfernt sein", so Stanzl.
Unter den Einzelwerten im Dow litten vor allem die Aktien des
Computerherstellers Apple , des Flugzeugherstellers
Boeing und des Baumaschinen-Konzerns Caterpillar
unter den angekündigten Vergeltungsmaßnahmen Chinas.
Sie mussten Abgaben zwischen 4,6 und 5,8 Prozent hinnehmen und waren
damit die drei schwächsten Aktien im Leitindex. Die Unternehmen
hängen besonders stark von Geschäften mit China ab.
Die Papiere von Facebook verloren 3,6 Prozent. Die
Forderung nach einer Zerschlagung des Online-Netzwerks wird
verstärkt zu einem Thema für den Vorlauf zur US-Präsidentenwahl
2020. Mit der Senatorin Kamala Harris sprach sich eine weitere
Politikerin aus dem Lager der Demokraten dafür aus, dass die
US-Regierung eine Aufspaltung des Unternehmens prüfen sollte.
Die Anteilscheine von Uber weiteten ihren kräftigen
Kursabschlag vom Freitag aus und sackten um knapp 11 Prozent ab. Der
Fahrdienstvermittler war zum Wochenschluss bei der größten
Börsenpremiere seit Jahren auf eine schwache Nachfrage von Anlegern
gestoßen.
Auch für die am Freitag gebeutelten Papiere von Wynn Resorts
ging es mit minus 6,2 Prozent ebenfalls nochmal
deutlich abwärts. Der von der Kasino- und Hotelkette in der Vorwoche
veröffentlichte Quartalsumsatz hatte die Erwartungen verfehlt.
Der Eurokurs bewegte sich im US-Handel relativ wenig.
Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1229 Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1245
(Freitag: 1,1230) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8893
(0,8905) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige
US-Staatsanleihen kletterten um 19/32 Punkte auf 99 25/32 Punkte
nach oben. Sie rentierten mit 2,40 Prozent./edh/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0329 2019-05-13/22:42
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