Die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelsstreit mit China hat die Wall Street am Montag weiter angetrieben. Bereits zum Abschluss der vergangenen Woche hatte sich die zwischenzeitliche Panik, die an der US-Börse geherrscht hatte, wieder gelegt. Konjunktursorgen hatten zuvor Anleger fluchtartig aus Aktien abwandern lassen und zu Zinsverwerfungen an den Anleihemärkten geführt.

Der Dow Jones Industrial stieg am Montag um 0,96 Prozent auf 26 135,79 Punkte. Der US-Leitindex hatte schon am Freitag die 200-Tage-Durchschnittslinie wieder übersprungen; sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend.

Der marktbreit aufgestellte S&P 500 gewann am Montag 1,21 Prozent auf 2923,65 Punkte. Für den technologieorientierten Nasdaq 100 ging es um 1,52 Prozent auf 7719,32 Zähler nach oben.

Zuletzt hatten vage Entspannungssignale im US-chinesischen Zollstreit ausgereicht, um die Investoren wieder zurück an die Börse zu locken. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump von einem guten Vorankommen mit China gesprochen, aber nochmals betont, dass er es mit einem Deal nicht eilig habe. Ebenfalls auf fruchtbaren Boden fiel, dass die US-Regierung die Erlaubnis für bestimmte Geschäfte mit dem chinesischen Smartphone-Produzenten Huawei verlängert hatte.

Zudem richten sich die Augen in der neuen Handelswoche auf die Notenbanker, deren jährliches Treffen am Donnerstag in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming beginnt. Angesichts der jüngsten Befürchtungen vor einem globalen Konjunkturabschwung hoffen die Anleger auf eine lockere Hand der Währungshüter bei deren weiterer Geldpolitik. So hatte bereits zu Wochenbeginn an den Börsen Asiens die Nachricht gestützt, dass Peking seine Zinspolitik reformiert, was Experten faktisch als Lockerung werteten.

Auf Unternehmensseite hatte der Kosmetikkonzern Estee Lauder im vierten Geschäftsquartal beim Gewinn und bei der Ertragsprognose für 2020 die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Aktien waren im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch gesprungen und schnellten am Ende als Spitzenreiter im S&P 500 um 12,5 Prozent in die Höhe. Analyst Michael Binetti von der schweizerischen Bank Credit Suisse lobte das anhaltende Wachstum im globalen Markt für Beauty-Produkte.

Im Nasdaq 100 hatten die Anteilscheine von Baidu mit einem Plus von 7,8 Prozent die Nase vorn. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber profitierte besonders von der Hoffnung auf eine Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit. Bereits vor Handelsbeginn hatte der chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo einen überraschend hohen Gewinn und Umsatz gemeldet. Die Aktien zogen um mehr als 14 Prozent an.

Einen Sprung von immerhin gut 8 Prozent nach oben schafften die Papiere von Aramark . Der Hedgefongs Mantle Ridge L.P. hatte bekannt gegeben, dass er ein Fünftel der ausstehenden Aktien des Caterers kontrolliert.

Am Devisenmarkt notierte der Euro zuletzt bei 1,1079 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1103 (Freitag: 1,1076) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9007 (0,9029) Euro. Richtungweisende zehnjährige Anleihen fielen angesichts der Gewinne am Aktienmarkt um 14/32 Punkte auf 100 6/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,603 Prozent./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0217 2019-08-19/22:38

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