Der US-Leitindex Dow Jones Industrial
hat am Donnerstag seine Vortagsverluste in etwa
wieder ausgeglichen. Das Kursbarometer der Wall Street schaffte es
aber wiederholt nicht nachhaltig über die umkämpfte Marke von 24 000
Punkten. Ein zeitweiser Anstieg von bis zu 1,7 Prozent verblasste,
am Ende stand der Dow noch 0,89 Prozent höher bei 23 875,89 Punkten.
Der breiter gefasste S&P 500 legte um 1,15 Prozent
auf 2881,19 Punkte zu.
Positive Impulse lieferten einige gut ankommende
Unternehmensberichte und zeitweise gestiegene Ölpreise. Außerdem
wurde von Händlern eine Meldung als Kurstreiber genannt, wonach
führende Verhandlungsführer der USA und Chinas bereits nächste Woche
über den gegenseitigen Handel sprechen wollten. Wenig erfreulich
fielen neue wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten aus, was die Anleger
nach den vergangenen Wochen aber nicht mehr schockierte. Erneut
stellten infolge der Corona-Pandemie Millionen Menschen einen
Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe.
Unter den Technologiewerten ging der gute Lauf in dieser Woche
weiter: Ihr Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 1,30
Prozent auf 9101,88 Zähler. Er schraubte damit sein Hoch seit Ende
Februar weiter nach oben. Den Dow hängt er schon länger ab: Während
der große US-Leitindex im bisherigen Jahresverlauf wegen der
Viruskrise gut 16 Prozent verloren hat, hat der Nasdaq-Index 2020
mit etwa vier Prozent Plus eine positive Bilanz.
Im Dow setzten die Aktien von Boeing als Sitzenreiter
zu einer Erholung an, nachdem sie am Vortag den tiefsten Stand seit
Anfang April erreicht hatten. Indem sie um 5,6 Prozent anzogen,
folgten sie auch der zuvor schon guten Kurstendenz beim europäischen
Konkurrenten Airbus .
Aus dem Branchenkreis von Boeing legte das neue Dow-Mitglied
Raytheon Technologies Zahlen vor, die aber bei
Anlegern durchwachsen ankamen. Am Ende fielen die Papiere des
Unternehmens, das aus Raytheon und Teilen des Industriekonzerns
United Technologies geformt wurde, um 1,6 Prozent.
Noch größere Verluste gab es im Dow vor allem bei den Pfizer
-Aktien, die um vier Prozent fielen. Hier wurde am
Markt auf Gewinnmitnahmen nach gutem Lauf seit dem Coronavirus-Tief
im März verwiesen. Bei 39 Dollar war der Kurs zuletzt auf dem
höchsten Niveau seit Ende Januar angekommen.
Unter den Nebenwerten im Mediensektor sorgte ViacomCBS
für prächtige Stimmung. Die Aktien des Fernseh- und
Kabelnetzkonzerns setzten dank einer anziehender Abonnentenzahl für
Streaming-Angebote zu einer zehnprozentigen Rally an.
Der größte Kurssprung im Nasdaq 100 gelang den 14 Prozent höheren
Paypal-Aktien . Der Online-Bezahldienst erlitt im
ersten Quartal zwar einen Gewinneinbruch und erhöhte die
Rückstellungen für Kreditausfälle. Die Erlöse stiegen jedoch um 12
Prozent. Zudem stellte Paypal ein noch stärkeres Wachstum für das
laufende Vierteljahr in Aussicht.
Quartalsmeldungen gab es auch aus dem Pharmasektor, wo die Resultate
von Teva unter anderem deutlich besser als
prognostiziert ausgefallen waren. Entsprechend schnellten die Aktien
des Generikakonzerns um zehn Prozent nach oben.
Eine Entscheidung über den Chefsessel bescherte ansonsten den
Harley-Davidson -Aktien einen
Kurssprung um 4,5 Prozent. Der frühere Puma-Chef Jochen Zeitz soll
seine bisher nur übergangsweise vorgesehene Rolle an der
Führungsspitze nun dauerhaft übernehmen.
Ferner ging es am Donnerstag bei den beiden Fahrdienstleistern Lyft
und Uber steil bergauf. Lyft schossen
um mehr als 20 Prozent hoch, nachdem das Unternehmen im ersten
Quartal mit seinen Ergebnissen die zuletzt gesunkenen Erwartungen
übertroffen hatte. Dem folgen auch die Papiere des großen
Konkurrenten Uber zweistellig mit 11 Prozent ins Plus.
Der Eurokurs kletterte wieder über 1,08 Dollar.
Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0829 US-Dollar. Zuvor war
der Eurokurs bis auf 1,076 Dollar gefallen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0783 (Mittwoch:
1,0807) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9274 (0,9253)
Euro.
Die Kurse von US-Staatsanleihen stiegen. Richtungweisende
zehnjährige Anleihen kletterten um 21/32 Punkte auf 108 5/32 Punkte.
Sie rentierten mit 0,635 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0504 2020-05-07/22:37
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