NEW YORK (dpa-AFX) - In einem von Nervosität und vom US-Arbeitsmarktbericht geprägten Handel haben am Freitag die US-Börsen letztlich doch noch klare Gewinne verbucht und sich von ihren Vortagesverlusten etwas erholt. Der Dow Jones Industrial gewann 1,26 Prozent auf 32 403,22 Punkte. Auf Wochensicht verlor der Leitindex allerdings 1,4 Prozent. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 1,36 Prozent auf 3770,55 Zähler.

Auch der in den vergangenen Tagen besonders schwache technologielastige Nasdaq 100 schwenkte noch auf den Erholungspfad mit plus 1,56 Prozent auf 10 857,03 Punkte ein. Die wohl noch für längere Zeit steigenden Zinsen in den USA hatten Technologiewerte in dieser Woche besonders stark belastet. Die Wochenbilanz mit einem Minus von rund sechs Prozent für den Nasdaq 100 spiegelt dies wider.

Die US-Jobdaten für den Oktober fielen erneut recht robust aus. "Insgesamt dürfte der Bericht jedoch den Druck auf die US-Notenbank weder erhöhen noch verringern", sagte Christian Scherrmann, US-Volkswirt beim Vermögensverwalter DWS. Er sieht aber dennoch erste Anzeichen dafür, "dass sich höhere Leitzinsen auf die Arbeitsmärkte auszuwirken beginnen." Beginnt der Arbeitsmarkt zu schwächeln und der Inflationsdruck deutlicher nachzulassen, könnte die Notenbank künftig die Geldpolitik nicht mehr ganz so aggressiv gestalten.

Neben dem Arbeitsmarktbericht standen am Freitag etliche Unternehmensnachrichten im Fokus. Beim Online-Bezahldienst Paypal wog das starke Umsatzwachstum im Sommer die enttäuschenden Ziele für das Schlussquartal offenbar nicht auf. Der Aktienkurs sank um 1,8 Prozent.

Die Aktien von Starbucks gewannen 8,5 Prozent. Die weltgrößte Café-Kette hatte im vergangenen Quartal einen Rekordumsatz verzeichnet und lag mit dem Gewinn trotz einer guten Halbierung zum Vorjahr über den Erwartungen.

Aktien von Sportartikelherstellern profitierten von Hoffnungen auf eine weniger restriktive Corona-Politik Chinas. Nike gewannen an der Dow-Spitze rund sechs Prozent, Under Armour legten um 4,9 Prozent zu.

Coinbase stiegen nach Quartalszahlen um 5,4 Prozent. Die Krypto-Handelsplattform hatte mit den monatlichen Nutzer-Zahlen die Erwartungen übertroffen.

Die Papiere des Cloudsoftware-Anbieters Twilio brachen indes um fast 35 Prozent ein. Die guten Quartalszahlen konnten den schwachen Ausblick auf das Schlussquartal offenbar nicht kompensieren. Etliche Analysten stuften die Titel zudem ab. Noch schlimmer erwischte es den Online-Gebrauchtwagenhändler Carvana , dessen Aktienkurs angesichts schwacher Geschäftszahlen um 39 Prozent in die Tiefe rauschte.

Der Euro legte nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts deutlich zu und profitierte von der Dollar-Schwäche. Nach US-Börsenschluss wurden für die Gemeinschaftswährung 0,9962 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 0,9872 (Donnerstag: 0,9753) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 1,0130 (1,0253) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt unterlagen die Kurse im Verlauf stärkeren Schwankungen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank zuletzt um 0,04 Prozent auf 109,98 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen betrug 4,17 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

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