NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street ist am Dienstag auf
Erholungskurs geblieben. Insbesondere die beiden wichtigsten
Tech-Indizes Nasdaq 100 sowie Nasdaq Composite
legten weiter zu und erreichten jeweils Rekordhochs.
Die Standardwerte hingegen präsentierten sich etwas weniger
dynamisch.
So schwankte der Dow Jones Industrial um seinen
Schlusskurs vom Vortag und ging 0,20 Prozent höher bei 33 945,58
Punkten aus dem Handel. Der US-Leitindex hatte sich bereits am
Montag ein gutes Stück von seiner verlustreichen Vorwoche erholt und
1,8 Prozent höher geschlossen.
Der den breiten Markt abbildende S&P 500 rückte am
Dienstag um 0,51 Prozent auf 4246,44 Zähler vor. Der Nasdaq 100
stieg um 0,94 Prozent auf 14 270,42 Punkte. Das im Tagesverlauf
erreichte Rekordhoch liegt nun bei 14 288 Punkten.
Die Aufmerksamkeit richtete sich auf eine öffentliche Anhörung von
Notenbank-Chef Jerome Powell vor dem US-Parlament. Powell sagte, die
Inflation in den USA sei zwar zuletzt stärker gestiegen als
erwartet. Allerdings wiederholte er auch frühere Aussagen, wonach
der Preisanstieg wahrscheinlich nur vorübergehend sei. Diese
Bemerkungen sprechen Börsianern zufolge eher gegen früher als
bislang erwartete Zinserhöhungen, die Aktien gegenüber Anleihen
weniger attraktiv erscheinen lassen würden.
In einem vorab veröffentlichten Redetext zu der Anhörung hatte
Powell bereits jüngste Aussagen der Notenbank (Fed) bekräftigt.
Demnach habe sich die US-Wirtschaft zwar weiter von dem schweren
Einbruch in der Corona-Pandemie erholt, allerdings fallen die
Fortschritte dem Notenbank-Chef zufolge unstetig aus. In der
vergangenen Woche hatte die Fed noch nach ihrer Zinssitzung mit
Signalen für eine womöglich schon frühere Straffung der Geldpolitik
negativ überrascht.
Der Software-Gigant Microsoft ist derweil an der
Börse erstmals zwei Billionen Dollar wert. Die Aktien profitierten
besonders von der allgemeinen Markterholung und schlossen gut ein
Prozent höher. Die Anleger wetten derzeit darauf, dass die Dominanz
des Unternehmens im Geschäft mit Mietsoftware über das Internet
(Cloud) und auf dem Gebiet der Unternehmenssoftware nach der
Corona-Krise sogar noch zunehmen wird.
Microsoft ist damit nach dem Computerkonzern Apple
die zweite US-Aktiengesellschaft, die eine Marktkapitalisierung von
zwei Billionen Dollar aufweisen kann. In der Rangliste der
wertvollsten börsennotierten US-Konzerne hält Apple aktuell den
ersten Platz mit gut 2,2 Billionen Dollar.
Hinter Microsoft rangieren in dieser Liste der Online-Händler Amazon
und die Google-Mutter Alphabet , deren
C-Aktien an diesem Dienstag ebenfalls ein Rekordhoch erklommen. Auf
den weiteren Plätzen folgen das Online-Netzwerk Facebook
, die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway
und der Elektroautobauer Tesla .
Die Aktien von Gamestop zogen um zehn Prozent an. Der
Videospielhändler, den eine außergewöhnliche Kursrally in die
Schlagzeilen gebracht hatte, nahm mehr als eine Milliarde Dollar mit
einem Aktienverkauf ein. Das lange kriselnde Unternehmen profitiert
damit weiter von der Kampagne der im Internet organisierten
Kleinanleger, die zum Jahresbeginn den Aktienkurs steigen ließ.
Der Euro profitierte von den Aussagen Powells und
kostete zuletzt 1,1941 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte
den Referenzkurs auf 1,1894 (Montag: 1,1891) Dollar festgesetzt. Der
Dollar kostete damit 0,8408 (0,8410) Euro. US-Staatsanleihen legten
zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future)
gewann zuletzt 0,16 Prozent auf 132,37 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Anleihen betrug 1,46 Prozent./la/eas
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0318 2021-06-22/22:58
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.