Der robuste Start in die US-Berichtssaison hat
den Dow Jones Industrial am Dienstag wieder
vorangetrieben. Dank überwiegend guter Geschäftszahlen stieg der
US-Leitindex um 0,89 Prozent auf 27 024,80 Punkte, nachdem er zu
Wochenbeginn noch eine Verschnaufpause eingelegt hatte. Nunmehr
bewegt sich das Börsenbarometer auf dem Niveau von Anfang Oktober.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Dienstag um
1,00 Prozent auf 2995,68 Punkte hoch. Der technologielastige Nasdaq
100 gewann 1,28 Prozent auf 7942,85 Zähler.
Nachdem zuletzt vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und
China die Börsen in Atem gehalten hatte, sorgten nun zusätzlich
Spekulation über einen sich anbahnenden Ausweg aus der Brexit-Misere
für Freude. Unterhändler der Europäischen Union und Großbritanniens
hätten sich auf einen Entwurf für eine Einigung verständigt,
berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit
der Sache vertraute Personen.
Den Auftakt zum neuen Bilanzreigen machten die großen US-Banken. Bei
JPMorgan sei von einer Zurückhaltung der Kunden
nichts zu spüren, kommentierte Neil Wilson vom Handelshaus
Markets.com. Das Finanzinstitut konnte mit einem überraschend
starken Quartal punkten, hier sorgten vor allem brummende Geschäfte
mit Anleihen für Schwung. Die Anteilscheine zogen um rund 3 Prozent
an, nachdem sie im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht hatten.
Rückläufige Erträge im Investmentbanking hatten dagegen Konkurrent
Goldman Sachs einen Gewinnrückgang eingebrockt. Die
Papiere machten in dem freundlichen Umfeld aber anfängliche Verluste
wett und legten am Ende moderat zu.
Der Konkurrent Citigroup wiederum hatte dank guter
Ergebnisse im Investmentbanking und niedrigeren Steuern deutlich
mehr verdient. Damit stiegen die Anteilscheine um 1,4 Prozent. Der
Kreditriese Wells Fargo schließlich hatte zwar wegen
hoher Rechtskosten aufgrund seiner Skandale in der Vergangenheit
einen unerwartet deutlichen Gewinneinbruch erlitten, dennoch
schlossen die Anteilsscheine angesichts der insgesamt optimistischen
Stimmung an der Wall Street 1,7 Prozent höher.
Sehr gut kamen bei den Anlegern ferner die Aussagen des
Pharmakonzerns Johnson & Johnson und des
Krankenversicherers UnitedHealth an. Beide
Unternehmen hatten nach einem starken Quartal die Messlatte für das
Gesamtjahr höher gelegt. Während die Anteilscheine von Johnson &
Johnson 1,6 Prozent gewannen, schnellten die Papiere von
UnitedHealth an der Dow-Spitze sogar um mehr als 8 Prozent in die
Höhe.
Abseits aktueller Geschäftszahlen sicherten sich die Papiere von
Nvidia mit einem Plus von gut 5 Prozent den ersten
Platz im Nasdaq 100. Verschiedene Analystenhäuser hatten sich
positiv zu den Aktien des Grafikkarten-Spezialisten geäußert.
Der Euro profitierte von der Hoffnung auf einen
baldigen Brexit-Deal und notierte zuletzt bei 1,1032 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1007 (Montag:
1,1031) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9085
(0,9065) Euro gekostet. Richtungweisende US-Staatsanleihen mit einer
Laufzeit von zehn Jahren sanken angesichts der Gewinne an der Wall
Street um 11/32 Punkte auf 98 22/32 Punkte, was im Gegenzug die
Rendite auf 1,769 Prozent steigen ließ./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0268 2019-10-15/22:33
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