Hinweise auf eine Einigung im Streit um das
Corona-Hilfspaket haben den Dow Jones Industrial am
Donnerstag ins Plus gehievt. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses
Nancy Pelosi sprach davon, dass man das Ziel fast erreicht habe.
Derweil könnte das nach Handelsschluss anstehende, zweite TV-Duell
zwischen US-Präsident Donald Trump und dem demokratischen Kandidaten
Joe Biden nach Einschätzung des Marktanalysten Konstantin
Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets "zumindest ein paar neue
Erkenntnisse bringen, die an der Börse wieder für etwas Optimismus
sorgen könnten".
Der Dow Jones Industrial machte zwischenzeitliche
Verluste wett und ging 0,54 Prozent höher bei 28 363,66 Punkten aus
dem Handel. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um
0,52 Prozent auf 3453,49 Punkte nach oben. Der technologielastige
Nasdaq 100 hingegen bewegte mit minus 0,02 Prozent
auf 11 662,91 Punkte kaum vom Fleck.
Unter den Einzelwerten im Dow stiegen die Aktien von Coca-Cola
nach der Vorlage von Quartalszahlen um 1,4 Prozent.
Nach dem Corona-Einbruch hatte sich die Situation im dritten
Jahresviertel wieder etwas entspannt und der Getränkehersteller
hatte sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die durchschnittlichen
Analystenprognosen übertroffen.
Die Anteilscheine des Chemiekonzerns Dow schwankten
deutlich und gingen 0,6 Prozent höher aus dem Handel. Das
Unternehmen war zwar wegen seines teuren Stellenabbaus und
Abschreibungen auch im dritten Quartal knapp in den roten Zahlen
geblieben, der bereinigte Gewinn je Aktie jedoch überraschte
positiv.
An der Nasdaq standen die Tesla-Aktien im Fokus. Die
Papiere des Elektroautobauers legten um überdurchschnittliche 0,8
Prozent zu, denn bereits zum fünften Mal in Folge wurde über einen
Quartalsgewinn berichtet. Das ambitionierte Jahresziel, eine halbe
Million Fahrzeuge auszuliefern, wurde zudem bekräftigt.
An der Spitze des Nasdaq 100 gingen die Papiere von Align Technology
um rund 35 Prozent durch die Decke und bewegten sich
damit auf Rekordniveau. Das Unternehmen ist tätig im Bereich von
Behandlungen mit transparenten Schienen zur Zahnbegradigung und
hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen deutlich
übertroffen. Analysten zufolge könnte diese Behandlungsmethode nun
den Durchbruch schaffen.
Unter den Favoriten im S&P 500 schnellten die Anteilscheine von AT&T
um knapp 6 Prozent nach oben. Der Telekom- und
Medienkonzern wurde zwar auch im dritten Quartal von der Pandemie
weiter kräftig belastet, allerdings nicht so heftig wie befürchtet.
Bei der IT-Sicherheitsfirma McAfee verlief derweil
die Rückkehr auf das Börsenparkett recht enttäuschend. Der erste
Kurs hatte bei 18,60 US-Dollar gelegen und damit sieben Prozent
unter dem Ausgabepreis von 20,00 Dollar. Die Anteilscheine waren
dann im Handelsverlauf bis auf 19,50 Dollar gestiegen und notierten
zuletzt wieder bei 18,70 Dollar. McAfee mit Sitz im kalifornischen
Santa Clara ist einer der Pioniere der IT-Sicherheits- und
Antiviren-Branche und war bereits bis zur Übernahme durch den
Chip-Riesen Intel im Jahr 2010 an der Börse.
Der Euro geriet wegen steigender Corona-Infektionen
unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1820 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1821 (Mittwoch:
1,1852) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8460 (0,8437)
Euro.
Der US-Anleihemarkt stand unter Druck: Der Terminkontrakt für
zehnjährige US-Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,19 Prozent auf
138,23 Punkte, während die Rendite zehnjähriger Anleihen auf 0,863
Prozent stieg./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0369 2020-10-22/22:52
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