Weltweit gelockerte Maßnahmen gegen die
Corona-Pandemie haben am Dienstag auch die Kurse an der Wall Street
kräftig angeschoben. Der Dow Jones Industrial
überwand erstmals seit dem 10. März wieder die Marke von 25 000
Punkten, konnte sich zur Schlussglocke aber nicht darüber behaupten.
Er schloss 2,17 Prozent höher auf 24 995,11 Punkten. Knapp zwei
Drittel der Einbußen des Corona-Crash hat der Dow mittlerweile
wieder aufgeholt.
Allerdings hatten die US-Aktien auch Nachholbedarf: Wegen eines
Feiertags waren die Börsen in den Vereinigten Staaten am Montag
geschlossen geblieben, als es in Asien und Europa bereits aufwärts
gegangen war.
Für den S&P 500 ging es um 1,23 Prozent auf 2991,77
Zähler nach oben. Vorübergehend lag das marktbreite Börsenbarometer
erstmals seit Anfang März wieder über 3000 Punkten. Der Nasdaq 100
drehte dagegen im späten Handel ins Minus und schloss
0,26 Prozent leichter auf 9389,98 Zähler. Allerdings hatte der
technologielastige Index in den vergangenen Monaten die herben
Verluste des Corona-Crash bereits komplett wieder aufgeholt.
"Nach dem langen Wochenende ist die Stimmung am US-Markt wieder
positiv", sagte Analyst Mark Chandler von der Bank RBC. Vor allem
die Lockerungen der Restriktionen wegen des Coronavirus rund um den
Globus trieben die Aktienkurse hoch. An der New York Stock Exchange
wurde derweil der Parketthandel teilweise wieder aufgenommen, der
wegen der Pandemie eingestellt worden war.
Eine monatliche Umfrage zur Stimmung der Verbraucher blieb im Mai
zwar etwas hinter den Erwartungen zurück, das belastete die
Notierungen aber nicht.
Für gute Stimmung sorgt, dass immer mehr Urlaubsländer mit dem Start
der Sommersaison ihre Einreisestopps aufheben. In der Folge
schnellten die Aktien von American Airlines um fast
15 Prozent und United Airlines um mehr als 16 Prozent
in die Höhe. Delta Air Lines gewannen
gut 13 Prozent. Auch die Kurse von Online-Reisebüros wie Expedia und
Trip.com zogen stark an.
Hohe Kursgewinne verbuchten auch Bankenaktien: So zogen Goldman
Sachs , JPMorgan , Citigroup
und Morgan Stanley um zwischen 7,1 und
9,2 Prozent an.
Der Impfstoffhersteller Novavax will klinische Tests
mit seinem Wirkstoffkandidaten gegen Covid-19 aufnehmen. Erste
Ergebnisse werden im Juli erwartet. Die Aktien legten daraufhin um
4,5 Prozent zu.
Gute Nachrichten gab auch von Merck & Co : Der
Pharmakonzern will zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus sowie ein
Medikament zur Behandlung der Erkrankung entwickeln. Merck hatte
kürzlich die Rechte zur Entwicklung eines antiviral wirkenden
Medikamentenkandidaten erworben. Die Anteilscheine des Unternehmens
stiegen um 1,2 Prozent.
Der französische Pharmakonzern Sanofi will den
Großteil seiner Beteiligung am US-Partner Regeneron
losschlagen. Mit einem Verlust von 4,3 Prozent zählten dessen Aktien
zu den größten Verlierern im Nasdaq-100.
Der Euro hielt im US-Handel die Gewinne zum Dollar
und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,0986 Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0975
(Montag: 1,0910) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9112
(0,9166) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt verloren richtungweisende
zehnjährige Staatsanleihen 7/32 Punkte auf 99 14/32 Punkte und
rentierten mit 0,68 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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AXC0410 2020-05-26/22:31
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