NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch positiv auf die
Beschlüsse der US-Notenbank Fed reagiert. Der Dow Jones Industrial
drehte ins Plus und erreichte einmal mehr
Rekordniveau, nachdem die Währungshüter bekannt gegeben hatten, dass
sie demnächst wie erwartet mit der Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe
beginnen. Über die Ziellinie ging das New Yorker Kursbarometer 0,29
Prozent höher bei 36 157,58 Punkten.
Der S&P 500 ließ auch einen weiteren Rekord folgen,
er schaffte es mit 4660,57 Zählern mit 0,65 Prozent ins Plus. Der
Nasdaq 100 hatte früh schon eine Bestmarke gesetzt
und schaffte es dann im Verlauf erstmals über die Marke von 16 000
Punkten. Aus dem Handel ging der technologielastige Auswahlindex
1,08 Prozent im Plus mit 16 144,50 Punkten. Im wachstumsträchtigen
Tech-Sektor kam es besonders gut an, dass die Fed die Erwartungen
"nur" erfüllte und die Geldpolitik nicht darüber hinaus straffte.
Wie die Währungshüter mitteilten, sollen die Wertpapierkäufe im
November und Dezember jeweils um 15 Milliarden US-Dollar geringer
ausfallen. "Damit bewegt sich die Fed absolut im Rahmen der
Markterwartung", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Endlich gebe es nun Gewissheit über
den zeitnahen Kurs der Notenbank - und damit mache sich an den
Börsen Erleichterung breit. Die Entscheidungen an sich seien in den
Kursen schon eingepreist gewesen.
Unter den Einzelwerten stand T-Mobile US positiv im
Fokus, die Anteile rückten um 5,3 Prozent vor. Die Telekom-Tochter
erhöhte trotz eines rückläufigen Quartalsgewinns ihre Jahresziele.
Damit wird der Vorstand um Konzernchef Mike Sievert zum dritten Mal
in diesem Jahr optimistischer. Analyst Kutgun Maral von RBC urteilte
daraufhin, er sehe in dem jüngsten Kursrutsch der Aktie eine
attraktive Kaufgelegenheit.
Groß war die Freude unter den Anlegern von Lyft wegen
eines Kurssprunges um 8,2 Prozent, der phasenweise sogar 15 Prozent
betragen hatte. Börsianer betonten, mit einem besser als erwarteten
dritten Quartal schüttele der Fahrdienstvermittler die Sorgen wegen
der Corona-Pandemie ab. Ein sehr schwacher Oktober wurde damit
kursmäßig ein Stück weit wieder aufgefangen. Die Titel des
Konkurrenten Uber wurden um 6,6 Prozent mit nach oben
gezogen.
Noch steiler ging es für die Aktien von Bed Bath & Beyond
mit einem Plus von 15 Prozent nach oben. Der
Haushaltswarenhändler steht schon länger bei privaten Spekulanten im
Blick, die sich im Internet organisieren - und nun wieder zugriffen.
Laut dem Bank of America-Analysten Jason Haas wurden Short-Sheller
auf dem falschen Fuße erwischt, weil das Unternehmen schneller als
gedacht Aktien zurückkaufe und eine Partnerschaft mit dem
Handelskonzern Kroger vermeldete.
Dagegen schockte Activision Blizzard seine Anleger
mit einem unerwartet schwachen Ausblick für den Umsatz und den
bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal. Die Papiere des
Videospiele-Anbieters sackten um 14 Prozent ab. Die Aktien des
Wettbewerbers Electronic Arts entwickelten sich mit
einem Abschlag von einem halben Prozent vergleichsweise stabil.
Zudem sorgte eine geplante Übernahme für Gesprächsstoff. Die private
Beteiligungsgesellschaft Atlas Holding will den Druckspezialisten
R.R. Donnelley & Sons für 8,52 US-Dollar je Aktie
kaufen. Dessen Anteilscheine schnellten um 38 Prozent auf 9,11
Dollar hoch und schossen damit über den Angebotspreis hinaus.
Der Euro arbeitete sich nach den Fed-Beschlüssen
wieder über die Marke von 1,16 US-Dollar vor. Zuletzt wurden 1,1608
Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1578
(Dienstag: 1,1603) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,8637 (0,8619) Euro.
US-Staatsanleihen tendierten am Mittwoch schwächer tendiert. Der
Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um
0,16 Prozent auf 130,77 Punkte. Die gegenläufige Rendite der
zehnjährigen Staatspapiere stieg auf 1,595 Prozent./tih/mis
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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