Die US-Börsen sind am Montag auf Talfahrt
gegangen. Vor allem Technologieaktien gaben kräftig nach. Sorgen um
eine schwache Nachfrage nach iPhones des Apple-Konzerns belasteten
die Stimmung.
Zudem bereitet Börsianern zufolge die künftige Zinsentwicklung in
den Vereinigten Staaten nach wie vor Unbehagen. Erst in der
vergangenen Woche hatte die US-Notenbank weiter steigende Leitzinsen
signalisiert, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen
Wertpapieren unattraktiver machen kann. Zudem sei der Leitindex Dow
Jones Industrial charttechnisch angeschlagen, hieß
es.
Der Dow knüpfte an seine Verluste vom Freitag an und büßte 2,32
Prozent auf 25 387,18 Punkte ein. Damit schloss er knapp über seinem
kurz zuvor erreichten Tagestief. In der vergangenen Woche hatte er
allerdings knapp 3 Prozent gewonnen und sich bis dahin von seinem
jüngsten Tief Ende Oktober schon wieder um mehr als 8 Prozent
erholt. Das, so gab Andreas Büchler von Index Radar zu bedenken, sei
alles viel zu schnell und auch in zu kurzer Zeit vonstatten
gegangen. Vergleichbare Übertreibungsphasen hätten in der
Vergangenheit oft mit einer Wochen bis Monate andauernden Stagnation
oder sogar mit Schlimmerem geendet.
Der S&P 500 gab am Montag um 1,97 Prozent auf 2726,22
Zähler nach. An der technologielastigen Nasdaq-Börse verlor der
Auswahlindex Nasdaq 100 zugleich 2,98 Prozent auf
6829,10 Punkte. Die Anleihemärkte blieben feiertagsbedingt
geschlossen.
Die Anteile von Apple zählten mit einem Abschlag von
rund 5 Prozent zu den schwächsten Werten im Dow, während zugleich
die Anteile des Sensorenherstellers und Apple-Zulieferers Lumentum
nach gekappten Jahreszielen um ein Drittel
einbrachen. Das Unternehmen begründete seine Umsatz- und
Gewinnwarnung damit, dass ein Großkunde die Aufträge für 3D-Sensoren
gekürzt habe. Da die Orders von Apple 30 Prozent von dessen Umsatz
ausmachen und es schon eine Weile lang Anhaltspunkte gibt, dass der
Absatz der neuen iPhone-Modelle die Erwartungen nicht erfüllt,
schlussfolgerte der Markt nun, dass es sich bei dem Kunden um Apple
handelt.
Die Papiere von Goldman Sachs wurden im Dow noch
stärker abgestraft. Sie büßten 7,5 Prozent ein, nachdem der
Betrugsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB wieder in den
Blick gerückt war. Der Finanzminister des asiatischen Landes
verlangt die volle Erstattung aller im Zusammenhang mit den
Geschäften des Fonds an die US-Bank geflossenen Gebühren.
Die Papiere von General Electric (GE) gaben um knapp
7 Prozent nach. Damit sackten sie unter 8 US-Dollar je Aktie auf den
tiefsten Stand seit Mitte März 2009. Nachdem der angeschlagene
Industriekonzern Ende Oktober den Markt erneut mit überraschend
schwachen Zahlen geschockt hatte, sind Anleger und Analysten
zunehmend vorsichtiger. Die Credit Suisse etwa senkte an diesem
Montag zum zweiten Mal innerhalb von 12 Tagen ihr Kursziel. Wie nun
der neue Vorstandschef Larry Culp dem US-Sender CNBC sagte, braucht
GE dringend Geld, um die Bilanz zu stärken. Die Aktie hat in diesem
Jahr bisher 50 Prozent an Wert eingebüßt und musste im Juni - nach
rund 110 Jahren Mitgliedschaft im Dow - den US-Leitindex
verlassen./ck/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0268 2018-11-12/22:34
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