Anlegerbefürchtungen über zunehmende
Corona-Infektionsrisiken haben den US-Aktienmärkten am Freitag einen
Dämpfer verpasst. So meldeten die US-Bundesstaaten Arizona und
Florida den höchsten Anstieg an Covid-19-Neuinfektionen seit Beginn
der Pandemie.
Im frühen Handel hatten die Börsen noch von positiven Signalen im
US-chinesischen Handelsstreit sowie steigenden Ölpreisen profitiert
und fester tendiert. Zu den Kursschwankungen im Handelsverlauf
trugen zudem auslaufende Futures- und Optionskontrakte an den
Terminbörsen bei.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von
0,80 Prozent bei 25 871,46 Punkten, nachdem er anfangs um bis zu 2,2
Prozent im Plus notiert hatte. Daraus ergab sich für den
US-Leitindex aber dennoch ein Wochengewinn von rund einem Prozent.
Der breiter gefasste S&P 500 fiel am Freitag um 0,56
Prozent auf 3097,74 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100
sank um 0,03 Prozent auf 10 008,64 Zähler.
Wegen der negativen Nachrichten zur Coronavisrus-Pandemie standen
die Aktien der US-Fluggesellschaften wieder einmal besonders unter
Verkaufsdruck. So sackten United Airlines um 6,4 Prozent ab, Delta
Air Lines fielen um 4,2 Prozent und American Airlines verloren 3,0
Prozent.
Die Anteilscheine von Apple bröckelten nach einem
Kursanstieg im frühen Handel auf ein weiteres Rekordhoch von 356,56
Dollar im Verlauf merklich ab und endeten 0,6 Prozent tiefer. Der
iPhone-Hersteller hatte angekündigt, einige seiner Verkaufsläden
wegen zunehmender Corona-Infektionszahlen in bestimmten Regionen der
USA zu schließen.
Auch die Microsoft-Papiere erreichten im Verlauf
einen weiteren Höchststand von 199,29 Dollar. Damit überwanden sie
beim Börsenwert erstmals die Marke von 1,5 Billionen Dollar. Dies
ist außer Apple bislang noch keinem Unternehmen gelungen. Letztlich
verloren die Aktien des Softwarekonzerns aber 0,6 Prozent auf 195,15
Dollar und fielen damit wieder unter die 1,5-Billionen-Marke bei der
Marktkapitalisierung.
Die Tesla-Papiere büßten 0,3 Prozent ein. Der
US-Elektroautobauer will in seiner Heimat rasch ein neues Werk
hochziehen. Baubeginn für die geplante Fabrik im texanischen
Landkreis Travis County soll noch diesen Sommer sein. Tesla hat
bislang in den USA nur eine Autofabrik. Ein weiteres Werk wurde in
Shanghai eröffnet, eines ist in Grünheide bei Berlin geplant.
Eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs für Slack
Technologies beförderte die Aktien des Anbieters von
Online-Bürokommunikation um 3,2 Prozent abwärts. Zwar habe Slack
durch den Home-Office-Trend kurzfristig Rückenwind erhalten, durch
Microsoft drohe aber erhebliche Konkurrenz, hieß es.
Der Eurokurs lag zuletzt bei 1,1188 Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1210
(Donnerstag: 1,1222) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit
0,8921 (0,8911) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige
US-Staatsanleihen gewannen 5/32 Punkte auf 99 12/32 Punkte und
rentierten mit 0,690 Prozent./edh/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0352 2020-06-19/22:39
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