Die wichtigsten US-Aktienindizes haben eine
turbulente Woche mit einem deutlichen Tagesgewinn beendet. Der Dow
Jones Industrial stieg am Freitag um 1,06 Prozent auf
34 382,13 Punkte. Zu Beginn der Woche war das wichtigste
Wall-Street-Barometer erstmals über die Marke von 35 000 Punkten
geklettert, um zur Wochenmitte dann unter dem Eindruck einer hohen
Inflation deutlich unter 34 000 Punkte zu sacken. Am Donnerstag
setzte dann eine Gegenbewegung an. Auf Wochensicht gab der Dow rund
ein Prozent nach.
Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 1,49
Prozent auf 4173,85 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100
zog um 2,17 Prozent auf 13 393,12 Punkte an. Abermals
beruhigten Mitglieder der US-Notenbank (Fed) die Anleger mit
Aussagen, die vom Wirtschaftsaufschwung ausgelösten
Preissteigerungen seien nur vorübergehend. Bei einigen der jüngst im
Preis stark gestiegenen Rohstoffe ging es nun bergab - auch das ließ
nun die Furcht vor einer schärferen Geldpolitik zur Bekämpfung der
Inflation etwas abebben.
Die aktuellen Konjunkturdaten aus den USA lieferten derweil den
Anlegern keinen Anreiz, die Inflationsdebatte erneut zu entfachen.
So blieb der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern zwar
hoch, aber andere Wirtschaftsnachrichten deuteten eher nicht auf
eine Überhitzung der Wirtschaft hin: Die Einzelhandelsumsätze
stagnierten im April überraschend und die Gesamtproduktion der
Industrie stieg zuletzt nicht so stark wie von Analysten erwartet.
Zudem hat sich das Konsumklima im Mai unerwartet eingetrübt.
Marktteilnehmer äußerten jüngst immer wieder die Sorge, die im Zuge
einer florierenden Konjunktur steigende Inflation könnte die Fed
dazu bewegen, von ihrer sehr expansiven Gangart zur Stützung der
Wirtschaft etwas abzurücken. Die Analysten von Credit Suisse können
aber auch steigenden Inflationserwartungen etwas abgewinnen: Dies
sei normalerweise positiv für zyklische Branchen, die besonders von
der Konjunktur abhängen. Sie erwähnten vor allem die Bankenbranche,
werthaltige Aktien und Nebenwerte.
Der Entertainment-Riese Walt Disney ächzt derweil
weiter unter der Corona-Krise, auch der Erfolg im Streaming-Geschäft
ließ zu Jahresbeginn deutlich nach. Da die Pandemie den Rest von
Disneys Unterhaltungs-Imperium weitgehend lahmlegt, ist der Konzern
auf die Streaming-Services angewiesen. Anleger reagierten enttäuscht
auf die Zahlen, die Aktien waren mit einem Minus von gut zweieinhalb
Prozent größter Verlierer im Dow, wo von den 30 Werten 25 im Plus
notierten.
Der Börsenneuling und Online-Essenslieferant Doordash
übertraf mit dem Umsatz aus dem ersten Quartal die Erwartungen der
Analysten und verzeichnet eine anhaltend hohe Nachfrage nach
Essensauslieferungen - ungeachtet allmählich wieder öffnender
Restaurants und zunehmender Impfungen in der Bevölkerung. Die
Anteilscheine schnellten um gut 22 Prozent in die Höhe.
Das Online-Portal für Unterkünfte, Airbnb , wusste mit
den Buchungen für das erste Jahresviertel die Analysten ebenfalls zu
überzeugen. Wegen Rückzahlungen von während der Pandemie
aufgenommener Schulden weitete sich zwar der Verlust enorm aus,
dennoch gewannen die Anteilscheine vier Prozent.
Der Euro bewegte sich im späten US-Handel kaum noch
und notierte bei 1,2142 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs auf 1,2123 (Donnerstag: 1,2081) Dollar
festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8249 (0,8278) Euro gekostet.
Am Markt für US-Staatsanleihen stieg der Terminkontrakt für
zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,15 Prozent auf 132,43
Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel auf 1,634
Prozent./he/zb
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0301 2021-05-14/22:33
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