NEW YORK (dpa-AFX) - Die Befürchtungen vor höheren Zinsen haben die
US-Börsen auch am Montag belastet. Der starke Arbeitsmarktbericht
vom vergangenen Freitag wirke noch nach, sagten Börsianer. Vor allem
mit Blick auf die zinssensiblen Technologiewerte ging weiterhin die
Sorge um, dass die US-Notenbank Fed angesichts des robusten
Jobmarktes restriktiver als zuvor gedacht gegen die hohe Inflation
vorgehen könnte. Zudem drückten geopolitische Spannungen zwischen
den Vereinigten Staaten und China auf die Stimmung, nachdem ein
mutmaßlicher Spionage-Ballon vor der Küste der USA durch
amerikanisches Militär abgeschossen worden war.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,10
Prozent auf 33 891,02 Punkte nach. Kurz- und mittelfristig könnte
sich nun das Chartbild für den Wall-Street-Index eintrüben, wie der
Blick auf die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinie verrät.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um
0,61 Prozent auf 4111,08 Punkte nach unten. Der technologielastige
Nasdaq 100 verlor 0,87 Prozent auf 12 464,52 Punkte.
Dessen mehrwöchige Rally hatte bereits am Freitag angesichts
enttäuschender Quartalsberichte von Amazon und
Alphabet geendet.
Mit Blick auf die Einzelwerte sorgte unter anderem eine
Übernahmeofferte im Minensektor für Aufmerksamkeit. So will sich der
Goldminenbetreiber Newmont Corp den australischen
Goldschürfer Newcrest Mining für 17 Milliarden
US-Dollar einverleiben. Die Newmont-Papiere büßten viereinhalb
Prozent ein.
Ein Experte mit näheren Kenntnissen zur geplanten Transaktion hält
es derweil für möglich, dass Wettbewerber wie beispielsweise die
kanadische Barrick Gold eine Gegenofferte erwägen
könnten. Die Anteilscheine dieses Unternehmens legten etwas zu.
Die Papiere von Dell fielen um drei Prozent. Der
PC-Hersteller will angesichts der Schwäche auf dem PC-Markt Tausende
Stellen streichen. Er reihte sich damit in die Entlassungswelle bei
Tech-Firmen ein. Die Nachricht strahlte in dem trüben Umfeld auch
negativ auf den Chiphersteller Intel aus, dessen
Anteilscheine als klares Schlusslicht im Dow um mehr als fünf
Prozent absackten.
Für die Aktien von Energizer Holdings ging es um
knapp fünf Prozent nach unten. Der Hersteller von Batterien hatte
mit seinen Resultaten für das erste Geschäftsquartal enttäuscht. Die
Anleger von Tyson Foods mussten ebenfalls ein Minus
von fast fünf Prozent verdauen. Der Lebensmittelhändler litt im
abgelaufenen Jahresviertel unter den sinkenden Preisen für Rind- und
Hühnerfleisch, die die Gewinne schmälerten.
Gegen den Trend gewannen die Papiere von Tesla
zweieinhalb Prozent und knüpften damit an ihren Aufwärtstrend seit
Anfang des Jahres an. Der Elektroautobauer hatte in den USA die
Preise für sein Model Y nach einer Ausweitung steuerlicher
Kaufanreize durch die US-Regierung kurz vor dem Wochenende
angehoben.
Der Euro litt unter den gestiegenen Zinserwartungen
an die Fed und notierte zuletzt bei 1,0726 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0776 (Freitag:
1,0937) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9280 (0,9143) Euro.
US-Staatsanleihen gerieten vor diesem Hintergrund ebenfalls unter
Druck. Zuletzt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen
(T-Note-Future) um 0,93 Prozent auf 113,36 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 3,65 Prozent./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
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