Fusionen und Übernahmen haben die Stimmung an
der Wall Street am Montag aufgeheizt. Zudem sorgten Hoffnungen auf
einen bald verfügbaren Corona-Impfstoff für bessere Laune. Vor
diesem Hintergrund griffen die Anleger vor allem bei den
konjunktursensiblen Technologiewerten zu.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial kletterte im
frühen Handel um 1,28 Prozent auf 28 019,05 Punkte in die Höhe. Der
marktbreite S&P 500 zog um 1,69 Prozent auf 3397,27
Punkte an. Für den technologielastigen Nasdaq 100
ging es um 2,23 Prozent auf 11 334,11 Punkte nach oben.
Vor allem in der Pharmabranche brannten die Anleger ein
Kursfeuerwerk ab. Die Aktien von Immunomedics
schafften mehr als eine Kursverdoppelung gegenüber dem Schlusskurs
am Freitag auf gut 85 US-Dollar, nachdem der Pharmakonzern Gilead
Sciences eine entsprechend hohe Offerte auf den Tisch
gelegt hatte: Er bietet für das Biotech-Unternehmen insgesamt rund
21 Milliarden Dollar in bar, was 88 Dollar je Aktie entspricht. Mit
der Transaktion will sich Gilead im Bereich Krebstherapien
verstärken. Die Gilead-Anteilsscheine machten anfängliche Verluste
schnell wett und legten zuletzt um knapp drei Prozent zu.
Beim Immunomedics-Konkurrenten Seattle Genetics
konnten sich die Aktionäre über ein Plus von rund neun Prozent
freuen. Hier sorgte die Kooperation mit dem Pharmariesen Merck & Co
bei der Weiterentwicklung von zwei Krebsmedikamenten
für strahlende Gesichter. Dafür beteiligt sich Merck & Co mit einer
Milliarde Dollar an Seattle Genetics. Die Papiere von Merck & Co
gaben leicht nach.
Bei Pfizer ging es um mehr als zwei Prozent nach
oben. Hier beflügelte allerdings nicht eine Übernahme die Stimmung,
sondern die Mitteilung, dass der Pharmakonzern zusammen mit dem
Kooperationspartner Biontech eine
Corona-Impfstoffstudie ausweiten will. Die in New York gelisteten
Biontech-Papiere stiegen um knapp sechs Prozent.
Kurssprünge gab es auch im Technologiesektor. Dass Nvidia
dem japanischen Technologiekonzern Softbank
den Chip-Designer Arm für rund 40 Milliarden Dollar
abkaufen will, ließ die Aktien des Grafikkarten-Spezialisten um fast
acht Prozent steigen. Allerdings erfordert die Übernahme noch die
Zustimmung von Wettbewerbshütern rund um die Welt - und da könnte es
angesichts der Bedeutung von Arm Widerstände geben. Von Arm stammt
die Grund-Architektur der Chips, die in praktisch allen Smartphones
und den weitaus meisten Tablet-Computern verwendet werden.
Im Ringen um die Zukunft der populären chinesischen Video-App Tiktok
zeichnet sich derweil ein Deal in letzter Minute mit Beteiligung des
Software-Konzerns Oracle ab. Allerdings geht es dabei
nun nicht mehr um einen Verkauf des US-Geschäfts, sondern lediglich
um eine Rolle für Oracle als "Technologie-Partner" im amerikanischen
Markt.
Es ist aber unklar, ob diese Lösung US-Präsident Donald Trump
zufriedenstellt. Er hatte dem chinesischen Tiktok-Besitzer Bytedance
unter Verweis auf die Datensicherheit ursprünglich eine Frist bis
Mitte September gesetzt, sich vom US-Geschäft zu trennen. In der
Nacht zum Montag hatte zunächst der Software-Anbieter Microsoft
mitgeteilt, dass sein Angebot für Tiktok abgelehnt
worden sei. Trotz der bestehenden Unwägbarkeiten sprangen
Oracle-Aktien nach einer Handelsunterbrechung um gut sechs Prozent
hoch, Microsoft-Anteilsscheine gewannen in dem freundlichen Umfeld
mehr als zwei Prozent./la/fba
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0297 2020-09-14/16:49
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