NEW YORK (dpa-AFX) - Die Stabilisierung am US-Aktienmarkt hat sich
am Donnerstag fortgesetzt. Inflations- und Rezessionssorgen rückten
in den Hintergrund, auch wenn die US-Notenbank (Fed) an ihrem
aggressiven Zinsanhebungskurs festhält, wie das Protokoll am Vortag
verdeutlichte.
"Dass die US-Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen mal für
Erleichterung am Aktienmarkt sorgen würde, klingt etwas paradox.
Allerdings interpretieren die Investoren die Entschlossenheit der
Fed, die aus dem Sitzungsprotokoll in diesem Punkt hervorgeht, als
Zeichen des Vertrauens in die Robustheit der Konjunktur", erklärte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Damit hätten die
zuletzt dominierenden Rezessionsrisiken keine neue Nahrung erhalten.
Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um
0,54 Prozent auf 31 204,15 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500
stieg um 0,84 Prozent auf 3877,22 Zähler und liegt
damit zurzeit rund 20 Prozent unter seinem Rekordhoch vom Januar.
Zugleich hat er sich von seinem Eineinhalbjahrestief im Juni zwar
wieder etwas erholt, verharrt aber nach wie vor an der Schwelle, ab
der Börsianer von einem Bärenmarkt sprechen.
Der technologielastige Nasdaq 100 gewann am
Donnerstag 1,17 Prozent auf 11 990,85 Punkte. Er liegt rund 29
Prozent unter seinem im November 2021 erreichten Höchststand.
Positive Signale für zahlreiche Technologiewerte auch in den USA
kamen vom koreanischen Samsung -Konzern. Im
Ergebnisausblick für April bis Juni peilt der Weltmarktführer bei
Speicherchips, Smartphones und Fernsehern deutliche Zuwächse an.
Zulieferer wie Applied Materials legten etwa um 4,1
Prozent zu und Lam Research um 5,1 Prozent.
KLA-Tencor und Qualcomm gewannen
ebenfalls etwas mehr als vier Prozent. Für den Samsung-Wettbewerber
Apple ging es um 1,5 Prozent hoch.
Unter den Nebenwerten sprangen zudem die Papiere von Gamestop
nach der Ankündigung eines Aktiensplits um 8,3
Prozent hoch. Die Papiere des US-Videospielhändlers gehören zu den
sogenannten Meme Stocks, die bei Privatanlegern in den sozialen
Medien heiß diskutiert werden, und dann durch Kurskapriolen
auffallen.
Die Anteile des Einzelhandelsunternehmens Kohl's
drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus. Nachdem sie den
tiefsten Stand seit November 2020 erreicht hatten, ging es zuletzt
um 1,2 Prozent auf 27,70 US-Dollar hoch. Anaystin Lorraine
Hutchinson von der Bank of America stufte die Aktie auf
"Underperform" ab und senkte das Kursziel von 50 auf 26 Dollar. Sie
passe ihr Urteil damit wieder an ihre negative Einschätzung zur
Kaufhausbranche an. Angesichts einer möglichen Übernahme durch die
Franchise Group, die nun aber vom Tisch ist, hatte sie die Aktie
zuvor als "Neutral" beurteilt./ck/jha
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0248 2022-07-07/16:27
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